Gigantisches archäologisches Projekt bis 2010 unter Köln
Im Kölner Untergrund bewegen sich nicht mehr nur dunkle Gestalten, die KVB oder ab und an mal eine Wühlmaus oder Maulwürfe, sondern seit 2001 auch Archäologen und Naturwissenschaftler. Das acht Jahre dauernde Großprojekt spannt sich durch den Untergrund, wie ein Spinnennetz. Nur wenige europäische Metropolen, zu diesen zählen Athen, Istanbul, Neapel und Rom, können ähnliche große archäologische Ausgrabungen vorweisen, wie sie momentan in Köln zu finden sind – deutschlandweit sind es die Größten in der Geschichte. Seit den ersten Planungen im Jahr 2001, arbeiten heute über 100 Archäologen und Naturwissenschaftler in Schächten "unter Tage." Vier Kilometer lang sind die Tunnelröhre der Nord-Süd Stadtbahn. Würden die Ausgrabungen am Tageslicht stattfinden, wäre die Stadt nicht mehr begehbar. Auf der insgesamt 30.000 Quadratmeter großen Fläche – etwa so groß, wie vier Fussballfelder – fallen 150.000 Kubikmeter archäologische Erde an. Gehalten werden die Tunnel von eisernen Brücken, die die Decken der Schächte stützen.

Ein Projekt, drei Fotografen
Drei Fotografen haben es sich zu den dunklen Gestalten, der KVB, den Maulwürfen und den Archäologen gesellt und es sich zur Aufgabe gemacht die Grabungen zu fotografieren, zu datieren und zu dokumentieren. Karsten Nolte, Axel Thünker und Eusebius Wirdeier verbrachten einige Zeit mit den Naturwissenschaftlern und Archäologen, um die Geschehnisse mit ans Tageslicht zu nehmen. Ab dem 7. Dezember kann die Ausstellung "Unterweltsbilder" im Römisch-Germanischen Museum besucht werden.

"Unterweltsbilder"
Karsten Nolte, Axel Thünker, Eusebius Wirdeier
Ausstellungsdauer: 7. Dezember 2007 bis 2. März 2008

Römisch-Germanisches Museum
Roncalliplatz 4
50667 Köln

Der Eintritt in das Museum und in die Sonderausstellung kostet 5 Euro/ ermäßigt 3 Euro.

Johanna Tybussek für report-k.de/ Kölns Internetzeitung