"Boing 747 für 500 Personen" – Drogenhändler festgenommen
Wenn ein von der Polizei beobachteter vermeintlicher Drogenhändler eine "Boing 747 für 500 Personen" bestellt, lässt das die Ermittler aufhorchen. Die einzig logische Erklärung – es geht um Drogen und der Tatverdächtige ist besorgt, dass die Polizei mithören könnte. Dass die verdeckt ermittelnden Polizisten sowohl von der Bestellung als auch von dem anschließenden Treffen wussten, mussten Lieferant und Abnehmer dann auch bei der Übergabe von 600 Gramm Marihuana – man hatte zwischenzeitlich nämlich auf 650 "Sitzplätze" erhöht – erfahren. Als die drei Männer sich in einem Innenstadt-Restaurant trafen, um das Geschäft abzuwickeln, warteten die Zivilfahnder bereits. Bei dem 30-Jährigen fanden die Beamten circa. 600 Gramm Marihuana, das er zuvor von dem 41 Jahre alten Mann im Tausch gegen Bargeld erhalten hatte. Aus den Taschen des 41-Jährigen förderten die Ermittler mehrere tausend Euro zutage.

Auch die Durchsuchung des dritten Mannes (56) verlief erfolgreich – 17 Packs Kokain mit einem Gesamtgewicht von etwas mehr als 10 Gramm. Die Erkenntnisse der Drogenfahnder, dass der 56-Jährige aus seiner Wohnung in Köln-Ehrenfeld heraus Kokain verkauft, waren damit untermauert. In der Wohnung selbst fanden die Beamten weiteres Kokain sowie Marihuana in nicht geringer Menge. Auch bei dem 41-Jährigen zu Hause wurden die Beamten fündig und stellten annähernd ein Kilogramm Marihuana sicher. Die beiden Jüngeren sind bei der Polizei bereits wegen Drogendelikten bekannt. Der 56-Jährige hält sich illegal in der Bundesrepublik auf. Gegen ihn sowie den Cannabis-Lieferanten (41) erließ der Richter Haftbefehl. In Ermangelung von Haftgründen kam der 30-Jährige wieder auf freien Fuß.


Urinieren mit Folgen
Der 54-jährige Mann ging definitiv zu weit, als er im Kölner Hauptbahnhof vor einem Cafe seine Notdurft verrichtete. Am 21.01.09 gegen 12 Uhr wurde die Bundespolizei über eine sexuelle Belästigung an einem Cafe informiert. Ein Mann stellte ganz offensichtlich vor einem Schaufenster sein Geschlechtsteil den Besuchern zur Schau und urinierte in aller Ruhe dorthin. Die Polizisten nahmen den Mann zur Personalienfeststellung mit zur Wache, wobei er einen Fluchtversuch unternahm. Gleichzeitig wehrte er sich nicht unerheblich mit Schlägen und Tritten gegen die Beamten. Ein später durchgeführter Alkoholtest ergab einen Wert von 1,8 Promille. Zur Ausnüchterung blieb er in Polizeigewahrsam. Gegen den 54 Jährigen wird nun ein Ermittlungsverfahren wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte und sexueller Beleidigung eingeleitet.

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[aktualisert: 17:48 Uhr]
Überfall mit Schusswaffe
Der Inhaber einer Autowerkstatt ist am Mittag (23. Januar) in Köln-Deutz von zwei maskierten Männern überfallen worden. Gegen 13:00 Uhr drangen die mit Faustfeuerwaffen bewaffneten Täter in die Werkstatt ein. Sie fesselten den Inhaber (46) sowie drei Kunden (37, 54, 66) und forderten die Herausgabe von Bargeld. Nach kurzer erfolgloser Suche flüchtet das Duo ohne Beute. Der Besitzer konnte sich und seine Kunden schließlich befreien und die Polizei alarmieren. Eine sofort eingeleitet Fahndung verlief ergebnislos. Nach Angaben des Geschädigten handelt es sich vermutlich um südländische Täter die wie folgt beschrieben werden: Der erste ist cirka 180 cm groß und bekleidet mit dunkler Hose und dunkler Nylonjacke. Der zweite ist ebenfalls dunkel gekleidet. Beide waren zur Tatzeit mit einer Wollmütze maskiert, die an Augen und Mund ausgeschnitten war. Hinweise werden an das Kriminalkommissariat 14 (Tel. 229-0) erbeten. Die Ermittlungen dauern an.

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Sicherheitsbedenken gegen Roncalliplatz als Veranstaltungsort für den so genannten Antiislamisierungskongress
Die Polizei Köln hat gegenüber dem Anmelder von "pro Köln e.V.", Herrn Manfred Rouhs, erhebliche Sicherheitsbedenken für die Nutzung des Roncalliplatzes als Veranstaltungsort des so genannten "Antiislamisierungskongresses" geäußert. Entgegen der Internetveröffentlichung von Herrn Beisicht erwägt sie jedoch kein "Verbot der Roncalliplatz-Veranstaltung". Vielmehr handelt es sich rechtlich gesehen um eine Anmeldebestätigung mit Auflagen. "Wir werden die Auflage erteilen, die Veranstaltung im Bereich des Barmer Platzes durchzuführen. Hier lässt sich nach unserer Einschätzung das Recht der Bürgerbewegung auf Versammlung am ehesten gewährleisten," so Polizeipräsident Klaus Steffenhagen. Gerade nach den Erfahrungen aus dem letzten Jahr müssten die Sperrungen rund um den Roncalliplatz so weit ausgedehnt werden, dass Unbeteiligten eine Nutzung der Innenstadt kaum mehr möglich wäre. Zudem könnte das von den Sicherheitsbehörden (zum Beispiel Bundespolizei und Feuerwehr) erarbeitete Evakuierungskonzept für den Kölner Hauptbahnhof nicht umgesetzt werden. Im Hauptbahnhof Köln halten sich zu Spitzenzeiten bis zu 30.000 Menschen gleichzeitig auf, die im Ernstfall in kürzester Zeit in Sicherheit gebracht werden müssten.

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Diebisches Trio geschnappt
Drei arbeitsteilig vorgehende Taschendiebe (25, 32, 36) sind am Donnerstag (22. Januar) von Zivilfahndern der Kölner Polizei auf frischer Tat gestellt worden. Ein Haftrichter erließ heute Haftbefehl gegen das offenbar erfahrene Langfinger-Trio. Gegen 14.00 Uhr waren die Beamten nahe der Kölner Oper auf die Personengruppe aufmerksam geworden. Auf der Schwertnergasse folgten die Verdächtigen einer Kölnerin (77), die unvorsichtigerweise ihren Rucksack auf dem Rücken trug. Die 25-Jährige öffnete – unbemerkt von der Geschädigten – den Reißverschluss der Tasche. Dabei versuchte die Diebin, ihren Zugriff mit einem vorgehaltenen Schal zu tarnen. Ihre beiden größeren Komplizen versuchten, mit ihren Körpern die Tathandlung nach hinten abzudecken.

Einen zunächst aus dem Rucksack "geangelten" Briefumschlag, den die 25-Jährige offenbar für wertlos hielt, steckte sie daraufhin wieder zurück. Um gleich im Anschluss auf der Suche nach Kostbarerem weiter in der Tasche herumzuwühlen. Zur allgemeinen Enttäuschung der Tätergruppe wurde die Frau jedoch nicht fündig. Unmittelbar danach klickten die Handschellen. Die 77-Jährige hatte von dem Tatgeschehen nichts bemerkt. Tatsächlich führte sie in ihrem Rucksack keine Wertsachen mit. Bei der Durchsuchung der Festgenommenen fanden die Polizisten jedoch mehrere Hundert Euro. Die 25-Jährige führte zudem einen kleinen Seitenschneider mit sich. Die Festgenommenen haben keinen festen Wohnsitz. In Köln ist das aus Südosteuropa stammende Trio bislang nicht auffällig geworden. Die Polizei rät, Rucksäcke oder auch Umhängetaschen verschlossen auf der Körpervorderseite oder unter den Arm geklemmt zu tragen. Bargeld, Scheckkarten, Handys und weitere Wertgegenstände sollten grundsätzlich auf verschlossene Innentaschen der Bekleidung verteilt, dicht am Körper getragen werden.

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Mit Fahrrad zum Autoknacken – im Streifenwagen zum Präsidium
Auf die am Klinikum Merheim geparkten Autos hatte es am Donnerstag (22. Januar) ein Kölner (28) abgesehen. Erst im November letzten Jahres aus mehrjähriger Haft – wegen Raubes – auf Bewährung entlassen, brach der 28-Jährige gegen 19.00 Uhr auf der Suche nach Beute mehrere Pkw auf. Mit einem Damenfahrrad inklusive Einkaufskorb hatte der leicht Alkoholisierte den weitläufigen Parkplatz aufgesucht. Mit einer Taschenlampe leuchtete er in die Innenräume der Autos. Sein besonderes Interesse fand dabei ein Ford Galaxy. Der Straftäter zückte einen Nothammer und schlug eine Seitenscheibe des Vans ein. Eine hierauf aufmerksam gewordene Zivilstreife der Kölner Polizei eilte zu dem Tatverdächtigen: "Polizei, bleiben Sie stehen!" Den Nothammer noch in der Hand haltend, machte der 28-Jährige jedoch auf dem Absatz Kehrt und gab Fersengeld. Wenige Meter weiter klickten jedoch schon die Handschellen.

Im Rucksack des Festgenommenen fanden die Beamten mehrere Geldbörsen mit EC-Karten. Sich selbst konnte der Verdächtige nicht ausweisen. Zur Vernehmung wurde er anschließend ins Polizeipräsidium gefahren. Dort konnte der 28-Jährige identifiziert werden. Ein Atemalkoholtest ergab cirka 0,5 Promille. Das Fahrrad wurde sichergestellt. Auf dem Krankenhausparkplatz wurden noch drei weitere Autos festgestellt, die der Straftäter offenbar kurz zuvor aufgebrochen hatte. Deren Halter erschienen am Tatort und kümmerten sich selbstständig um die Sicherung ihrer Fahrzeuge. Zwei aufmerksame Passanten wiesen die eingesetzten Polizisten unter anderem auf Handtaschen hin, die der Festgenommene unter einem Gebüsch deponiert hatte. Auch diese Beute wurde sichergestellt. Eine unverzüglich veranlasste Durchsuchung der nahegelegenen Wohnung des Täters förderte weiteres, umfangreiches Diebesgut zutage. Mindestens 14 Diebstähle aus Kraftfahrzeugen im Umfeld des Klinikums können dem 28-Jährigen zwischenzeitlich zugeordnet werden. Offenbar seit Jahresende 2008 war der Festgenommene dort "aktiv". In seiner Vernehmung war der Kölner geständig und gab an, aus akuter Geldnot gehandelt zu haben. Heute wird der Autoaufbrecher wiederum einem Haftrichter vorgeführt.

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Zeuge verfolgt Kellereinbrecher
Dank des Engagements eines Kölners (44) hat die Polizei am Donnerstag (22. Januar) den Beutezug eines 30 Jahre alten Drogenabhängigen vorzeitig beendet. Beamte nahmen den Einbrecher auf frischer Tat in Köln-Humbold/Gremberg fest. Gegen 14.20 Uhr hörte der 44-Jährige verdächtige Geräusche, die aus dem Keller bis in seine Wohnung drangen. Als er der Sache auf den Grund ging, traf er auf einen Unbekannten, der allerdings vorgab, ebenfalls in dem Mehrfamilienhaus zu wohnen. Damit wollte sich der aufmerksame Hausbewohner jedoch nicht zufrieden geben, folgte dem Verdächtigen vors Haus und fuhr mit seinem Auto langsam hinter dem Fußgänger her. Als der junge Mann dann in einem Haus auf der Odenwaldstraße verschwand, informierte der 44-Jährige die Polizei. Kurz nachdem das Gebäude umstellt war, trat der 30-Jährige wieder auf die Straße. Auf Vorhalt gab er an, im Keller des Hauses Heroin konsumiert zu haben. Dazu passten allerdings nicht die beiden verbogenen Schraubendreher in seinen Taschen sowie die zu den Werkzeugen passenden Hebelspuren an mehreren Kellerverschlägen. Polizisten nahmen den bereits wegen Einbruchsdiebstahls Vorbestraften fest. Der 30-Jährige wird heute dem Haftrichter vorgeführt.

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Hochwertige Filmgeräte aus Auto entwendet – Belohnung ausgelobt
Am 29. November 2008 in Köln-Brück ein Kleintransporter aufgebrochen und Filmausstattung für mehr als 200.000 Euro gestohlen worden. Nun hat die Versicherung der geschädigten Firma eine Belohnung für die Wiederbeschaffung der Beute ausgesetzt. Diese Belohnung beläuft sich auf zehn Prozent des Wertes wiederbeschaffter Geräte, maximal aber auf 10.000 Euro. Sachdienliche Hinweise erbittet das Kriminalkommissariat 74 unter 0221 / 229 – 8745.


[ots]