Der Ausrichtung einer Bundesgartenschau geht ein Bewerbungsverfahren voraus. Auf der Grundlage des nun vom Stadtrat gefassten Grundsatzbeschlusses will die Stadt Köln beim Zentralverband Gartenbau (ZVG) zunächst offiziell ihr Interesse anmelden. Anschließend muss sie in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft (DBG) eine Machbarkeitsstudie erstellen. Diese bildet die Grundlage für die Bewerbung. Über die Vergabe entscheidet der Verwaltungsrat der DBG mit Zustimmung des Präsidiums des ZVG.

Nicht auf sechs Monate beschränkt
Die Ausrichtung einer Gartenschau gehört nach Auffassung der Stadt Köln zu den wichtigen Instrumenten für die Stadtentwicklungs-, Grün- und Freiraumplanung. Folglich seien die Verbesserung der Infrastruktur, die Neuordnung und Folgenutzung des BUGA-Geländes gemeinsam mit den dafür erforderlichen Investitionen für die veranstaltenden Städte ausschlaggebend bei ihrer Bewerbung. Der Nutzen einer Bundesgartenschau beschränke sich daher keineswegs auf die etwa sechsmonatige Veranstaltungsdauer. Die erste BUGA in Köln 1957 und der in diesem Zusammenhang entstandene Rheinpark können als gutes Beispiel für den nachhaltigen Nutzen einer Bundesgartenschau dienen, heißt es in einer schriftlichen Mitteilung der Stadt. Dies belege auch die Auszeichnung des Rheinparks mit dem Nachhaltigkeitspreis der Deutschen Bundesgartenschau-Gesellschaft im Jahr 2007.

Vollendung des Grüngürtels als Kernthema
Die Stadt Köln möchte die Vollendung des Inneren Grüngürtels im Süden der Innenstadt 100 Jahre nach seiner Fertigstellung (1921-23) zum Kernthema der Bundesgartenschau 2025 machen. Dieses städtebauliche und grünplanerische Element zähle zu den wesentlichen Bestandteilen des gesamtstädtischen Grünsystems. Der Grüngürtel gäbe Zeugnis von der städtebaulichen Entwicklung und bringe die grünplanerischen Leitbilder seiner Entwicklungszeit zum Ausdruck. Der Kölner BUGA-Standort ordnet sich ein in die bereits eingeleitete langfristig ausgerichtete strukturelle Neuordnung des südlichen linksrheinischen Innenstadtrandgebiets.

Stadtraum soll aufgewertet werden
Gewerbliche Nutzungen dominierten noch heute den Entwicklungsraum zwischen der südlichen Kölner Neustadt und den Wohnbereichen von Bayenthal, Raderberg und Zollstock: Großmarkt, Güterbahnhof Bonntor, Busdepot der Kölner Verkehrsbetriebe, Brauereien, Arzneimittelproduktion, Abfallwirtschaftsbetriebe und Kleingewerbe. Als Grundlage der städtebaulichen Neuordnung dient die Rahmenplanung als Ergebnis der vorbereitenden Untersuchung. Diese greift die Ansätze des städtebaulichen Masterplans Innenstadt Köln auf, der auf die Vollendung des Inneren Grüngürtels bis zum Rhein in Verbindung mit einem neuen Quartier „Parkstadt“ im Bereich des Großmarkts zielt. Die geplante Vervollständigung des Inneren Grüngürtels bis zum Rhein werde den Stadtraum deutlich aufwerten, so die Stadt.

Das Gartenschaugelände soll das Gebiet zwischen Rhein und Bonner Straße, das Großmarktgelände, den bisherigen Güterbahnhof Bonntor zwischen Bonner Straße, Marktstraße, Bischofsweg und Eisenbahntrasse und den Bereich um das Südstadion umfassen. Das Konzept könnte darüber hinaus den Volksgarten, den Vorgebirgspark, Teile des Grünzugs Süd, des Inneren Grüngürtels sowie den Friedens- und Römerpark mit einbeziehen.

So muss die Machbarkeitsstudie aussehen
Die Erarbeitung der Machbarkeitsstudie vergibt die Stadt Köln an einen Landschaftsplaner. Mit der Betreuung des Kommunikationsprozesses beauftragt sie ein externes Moderationsbüro. Über ein zweiphasiges kooperatives Planungsverfahren mit drei Landschaftsplanern (regional, national, international) soll darüber hinaus eine Zielkonzeption für den gesamten Inneren Grüngürtel erarbeitet werden. Die vom Rat beauftragte Machbarkeitsstudie muss die nachfolgenden Aspekte in ein Gesamtkonzept einbinden und entsprechend dem Planungsstand so ausführlich wie möglich darlegen und beschreiben:

Ziele der Bundesgartenschau
Zu den Zielen zählt die Stadt Köln beispielsweise städtebauliche und grünordnerische Entwicklungen und Impulse ebenso wie das Stadtmarketing und die Außenwahrnehmung der Stadt. Möglich sei auch die Verdeutlichung von kooperativen und innovativen Planungs- und Kommunikationsprozessen.

Beitrag der Bundesgartenschau zur nachhaltigen Stadtentwicklung
Der Beitrag könnte nach Angaben der Stadt beispielsweise in einer Einbindung der BUGA in vorhandene oder in Bearbeitung befindliche Stadtentwicklungskonzeptionen bestehen. Dabei sollte beispielsweise der Masterplan Innenstadt, „Zukunft Stadt: Köln 2025“ und das Vorhaben RegioGrün berücksichtigt werden.

Beschreibung des Bundesgartenschaugeländes
Zur Beschreibung des Bundesgartenschaugeländes setzt die Stadt Köln folgende Aspekte voraus: Bevölkerungsstruktur, Planungsrechtliche Vorgaben, Lage im Stadtgefüge, aktuelle Nutzung, Gelände der Gartenschau, erweiterter Betrachtungsraum, Eigentumsverhältnisse.

Konzept der Bundesgartenschau
Leitthemen wie demografischer Wandel, „Zurück in die Stadt“, differenzierte Ansprüche an den innerstädtischen Freiraum, Klimaschutz und Sicherung natürlicher Ressourcen sowie die Vollendung des Inneren Grüngürtels sollten nach Auffassung der Stadt im Fokus der Bundesgartenschau stehen. Themenfelder wie Freizeit, Sport, Wohnen und Arbeiten in der Innenstadt sollen das Konzept abrunden.

Flächenkonzept
Das Flächenkonzept sollte über dauerhafte Freiflächen sowie Teilräume Auskunft geben, und die damit einhergehenden längerfristigen Entwicklungsziele benennen. Im Fokus sollten außerdem die Themen der Gartenschau und der Freilandbereiche, die gebäudebezogene Entwicklung, Hallenschauen sowie der Gärtnermarkt, die Gastronomie und korrespondierende Flächen stehen.

Verkehrserschließung
Damit sei nicht nur die Angabe des motorisierten, öffentlichen Personennah- und Radverkehrs gemeint, sondern auch Angaben zu den erwarteten Besucherzahlen, zum Verkehrsaufkommen sowie zum Parkraumbedarf und -angebot.

Eckpunkte für ein Marketingkonzept
Unter den Eckpunkten versteht die Stadt die Einbindung des BUGA-Marketingkonzepts in das Stadtmarketing, die Einbeziehung der Bürger sowie der Zielgruppen und eines Unterstützerkreises.

Kosten und Finanzierung
Die Finanzierung sollte sich nach Angaben der Stadt den Themen: Investitionshaushalt, Anteil der Fördermittel aus begleitenden Programmen des Städtebaus, Wirtschaftsförderung und  Landschaftsentwicklung widmen. Der Durchführungshaushalt soll außerdem Ausgaben und Einnahmen für die temporären Vorkehrungen zur Ausrichtung der Gartenschau enthalten. Auch sollten die Unterhaltungskosten nach der Gartenschau auseinandergelegt werden.

Realisierungsschritte
Zur Unterstützung der Bewerbungsphase sollte entsprechende Öffentlichkeitsarbeit betrieben werden. Außerdem sollte eine Durchführungsgesellschaft gegründet werden.

[il]