Köln, 18.1.2007, 11:00 Uhr >
"Der Dom ist uns" – ein Satz den man in Köln gern spricht. Wem gehört der Dom?, diese Frage stellte die Dombaumeisterin Prof. Dr. Barbara Schock-Werner und beantwortet sie mit zwei Antworten: "Juristisch gesehen sich selbst und emotional gesehen allen Kölnerinnen und Kölnern". So stellte sich die 11. Domsitzung am Sonntag (14.1.2007) unter das Motto "Dat is minge Dom" und hatte zuvor bekannte Kölner Persönlichkeiten gefragt, was denn ihr Bezug zum Dom ist. Herausgekommen sind verblüffende Antworten und eine Menge Liebeserklärungen an den Dom.

Foto oben: Sitzungspräsident Wolfgang Acht vor der "Klagemauer Dat ist minge Dom"


Blaue Funken auf der Domsitzung

Die Antworten präsentierte man auf der Bühne in einer Art Klagemauer. Johannes Fromm, als Reporter des Domradios bekleidet, fragte während der Sitzung die Gäste nach ihrem Spruch zum Kölner Dom. Alle Sprüche kann man unter www.domsitzung.de nachlesen. Kölns OB Fritz Schramma sagte zum Beispiel "…weil hä Minsche aantrick – egal, wo se doheim sin un an wat för ene Herrgodd se jläuve", oder Dr. Dominikus Schwaderlapp zum Beispiel "…weil hä e Stöck Himmel es". Schön auch die Aussage der berühmten Kölner Unterweltgröße Schäfers Nas "…und dä weed nit bekläut." oder Jaen Jülich, Gastronom und Edelweißpirat: "Im März 1945 hat es mich nach Wetzlar verschlagen. Am Ortseingang stand ein Schild: Köln 150 km. Vill Kölsche dat jelese un jedach: Ov der Dom noch steit? Hoffentlich es im nix passeet, unserem Dom!" Allein aus diesen wenigen Aussagen wird klar, der Dom rührt den Kölner schwer emotional an.


Kölner Figuren bilden den Elferrat


Peter Brings freut sich über die Saalkapelle, die haben man müsste noch mal 20 sein angespielt und waren dann kaum mehr zu bremsen…

Statt Elferrat stellte man Menschen dar, die tagtäglich um den Dom herum arbeiten, leben, sich aufhalten, Skateboard fahren… Wolfgang Acht, der die Sitzung leitete schlüpfte in die Rolle des Domkapellmeisters. Das Programm hatte Hans Fey zusammengestellt. Los ging es mit der Kindertanzgruppe der Goldenen Lyskircher Hellijen Knäächte un Mägde, Wicky Junggeburth, dann kamen die Großen der Goldenen Lyskircher HKM, der erste Redner war Willi Armbröster, dann die Labbesse, Willibert Pauels, Himmelfahrtsgarde, der Kölner Funken Artillerie Blau Weiß, Brings, Klaus und Willi, den Klüngelköpp, dem Kölner Dreigestirn, den Originalmatrosen vom Müllemer Böötchen und den Bläck Fööss.

Domprobst Prälat Norbert Feldhoff erhielt einen Scheck in Höhe von 6666,00 Euro aus dem Erlös der Sitzung 2006. Dieser Betrag ist ein Teil, insgesamt hat man schon 32.000,00 Euro gesammelt, für die Restaurierung des Johannes-Klein-Fensters über dem Petrus Portal in der südlichen Turmhalle des Doms. Die Restaurierung dieses Fensters liegt dem Verein sehr am Herzen.

Besonders schön auch der diesjährige Orden. Auch Ordensmacher und Metallbildhauer Tobias Kreiten wurde die Aufgabe gestellt: "Zeig uns Deinen Bezug zum Dom".  Eine ungewöhnliche Perspektive hat Kreiten dann gewählt und damit gezeigt, dass der Dom in seiner Familie, die ihr Handwerk in der fünften Generation ausübt, eine zentrale Rolle im künstlerischen Schaffen bildet. Der Blick auf den Dom ist die Perspektive die der Großvater von Tobias Kreiten aus seiner Werkstatt an der Burgmauer auf den Dom hatte. Der Orden selbst ist eine wunderschöne und individuell gestaltete Metallarbeit.

"Dat ist minge Dom", die 11. Domsitzung eine echt kölsche Sitzung, stimmungsvoll, voller Ideen und unverwechselbar. Und was sagt Papst Benedikt XVI zum Dom: "Dat ist minge Dom, weil ich dort immer einen reservierten Platz habe".

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung