Köln | Am 15. April 2019 brannte Notre Dame. Die weltbekannte Kathedrale in Paris wurde dabei teilweise zerstört. Weltweit gab es eine große Hilfsbereitschaft und auch die Kölner Dombauhütte bot ihre Hilfe an. In Köln wurden vier Fenster aus der Kathedrale Notre Dame de Paris in der Glasrestaurierungswerkstatt der Kölner Dombauhütte renoviert. Am 19. Juli wurden die Arbeiten offiziell abgenommen.
Die Mitarbeiter:innen und Dombaumeister Peter Füssenich waren dafür in Paris. Die vier Fenster, die in Köln restauriert wurden, stammen aus dem südlichen Obergaden des Langhauses von Notre Dame. Sie waren seit dem Frühjahr 2022 in Köln. Die Fenster waren 1965 geschaffen worden. Der Künstler war der französische Glasmaler, Grafiker und Kupferstecher Jacques Le Chevallier. Durch den Brand waren sie mit Bleistaub kontaminiert und wurden im Rahmen der Sicherungsarbeiten an der Kathedrale nach dem Brand demontiert.
Die Arbeiten in Köln an den Notre Dame Fenstern
Zunächst wurden die Fenster in Köln vom Bleistaub befreit. Anschließend dokumentierten die Restauratoren die Fenster und Schäden. Die Oberflächen der Fenster wurden anschließend gereinigt. Sprünge im Glas geklebt. Brüche im Bleinetz wurden gelötet und die Randbleie erneuert. Zum Schluss wurden die Fensterpaneele an der Außenseite neu verkittet. Die Mitarbeiter der Kölner Dombauhütte und deren Kooperationspartner bauten die Fenster in Paris dann wieder ein.
Wiedereröffnung für 2024 geplant
Die für die Restaurierung der Pariser Kathedrale Notre-Dame zuständige Wiederaufbaubehörde hatte im Frühjahr 2022 nach einer öffentlichen Ausschreibung verschiedene Werkstätten und Vereinigungen französischer Glasrestaurierungsateliers und Kunstschlosser beauftragt, die Reinigungs- und Restaurierungsarbeiten an den Glasfenstern der Kathedrale durchzuführen. Die Kölner Dombauhütte unterstützte diese Arbeiten nach den Vorgaben der französischen Behörde. Ende 2024 soll die Kathedrale Notre-Dame de Paris wieder für Gottesdienste und Besichtigungen geöffnet werden.
Französische Bauleitung sehr zufrieden
Dombaumeister Peter Füssenich zum Abschluss der Arbeiten. „Es war für uns eine ganz besondere Ehre, dabei mitzuhelfen zu dürfen, dass die Kathedrale von Paris Seite 2 bald wieder erstrahlen kann. Wir danken den französischen Kollegen, dass sie uns diesen Schatz anvertraut haben. Für die Dombauhütte war es eine besondere Aufgabe, bei der zahlreiche Kolleginnen und Kollegen aus den verschiedensten Bereichen der Dombauhütte eng verzahnt zusammengearbeitet haben. Unser Eindruck war, dass die französische Bauleitung mit dem Ergebnis sehr zufrieden war. Angesichts der unglaublichen Leistungen welche für den Wiederaufbau der Kathedrale erbracht werden müssen, haben wir unsererseits größten Respekt vor den enormen Leistungen der bauleitenden Architekten und der beteiligten Handwerksfirmen. In Köln freuen wir uns jetzt, dass wir uns nun wieder vorrangig den Fenstern des Kölner Domes widmen können. Zurzeit erfolgt die Restaurierung eines mittelalterlichen Fensters aus dem Chorobergaden sowie die Rekonstruktion eines Fensters aus dem Welterzyklus des 19. Jahrhunderts.“
ag
