Die freizeitbedingte Lärmschwerhörigkeit hat in den letzten Jahren erheblich zugenommen. Inzwischen leidet jeder vierte Jugendliche zwischen 16 und 24 Jahren unter einem Gehörschaden. Das sind allein in Moers rund 3000 Betroffene. Vor allem das Hören von zu lauter Musik in Diskotheken, bei Konzerten und mit MP3-Playern ist dafür verantwortlich. Zur Schulung der DJs gehört ihre freiwillige Verpflichtung, den Schallpegel auf unter 100 Dezibel zu senken. Ulrich Adler von der TK warnte: "Wenn wir es nicht schaffen, die Musik-Hörgewohnheiten zu verändern, müssen wir davon ausgehen, dass in einigen Jahren jeder zehnte Jugendliche einen bleibenden Gehörschaden davontragen wird. Das ist besorgniserregend."

Die Diskothekenbranche selbst unterstützt diesen Weg für einen verantwortlichen Umgang mit lauter Musik. Der Bundesverband deutscher Diskotheken und Tanzbetriebe hat den DJ-Führerschein erarbeitet und setzt die Fortbildung seit einigen Jahren bundesweit um. Kernpunkt ist die Schulung der Diskjockeys über die gesundheitlichen Folgen zu lauter Musik, tontechnische Aspekte und haftungsrechtliche Tatbestände mit Prüfung und Zertifizierung. In den letzten vier Jahren fanden bundesweit 25 Seminare statt und über 2400 DJs haben sich fortgebildet und den DJ-Führerschein erworben. Uhlenberg nimmt die DJs in die Pflicht: "Die Diskjockeys zu schulen, ist der richtige Ansatz. Sie haben es in der Hand, die Gesundheit ihrer Gäste zu schützen."

[ag; Foto: Markus Wegner/www.pixelio.de]