Georg Quander, Christian Esch und Gert Fischer

Gestern diskutierten Dezernenten von Mitgliedsstädten auf der jährlich stattfindenden Vollversammlung des „NRW Kultursekretariats“, der interkommunalen Kulturförderinitiative der großen Städte und eines Landschaftsverbands in NRW, über die prekäre Lage der kommunalen Haushalte. Hauptthema der Versammlung waren die desolaten Perspektiven der kommunalen Theater, die unter dem Druck fortschreitender Etatkürzungen zunehmend handlungsunfähig oder gar von Zusammenlegung und Schließung bedroht werden. Denn Theater sind kostenschwere Betriebe und die öffentlichen Finanzen reichen nicht für diese Kosten aus. Das teilten heute Christian Esch, Direktor des „NRW Kultursekretariats“, Georg Quander, Dezernent für Kunst und Kultur der Stadt Köln, und Gert Fischer, Dezernent für Kultur der Stadt Mönchengladbach, mit. Besonders schlimm sei die Situation unter anderem in Oberhausen, Hagen und Wuppertal. Auch in Köln sollen die Bühnen 12,5 Prozent weniger Geld bekommen.

Eine Lösung sei derzeit nicht zu finden, so Georg Quander. Dennoch wolle man die Theater bei der Suche nach Lösungswegen unterstützen. Denn in NRW, „dem Land mit der dichtesten Theaterlandschaft bundesweit, gehört Theater zur Identität“, so Quander. Weiterhin betonte der Kulturdezernent der Stadt Köln, dass dies nicht nur ein kommunales Problem sei, sondern dass es weit darüber hinausgehe. Denkbar sei beispielsweise ein so genannter „Schutzschirm“ für die Theater in Nordrhein-Westfalen, eine Art Kreditierung für die Theater, bis die Kommunen die Kosten selbst tragen können. Geplant ist eine Auseinandersetzung mit der Frage, ob die Unterstützung von Kultureinrichtungen wie etwa Theatern eine freiwillige Aktivität oder Pflichtaufgabe der Kommunen ist. Denn bis heute ist es unklar, wie weit die Kommunen Kultur unterstützen müssen. Dies müsste jedoch bundesweit geklärt werden.

Vanessa Schneider für report-k.de/ Kölns Internetzeitung