In der Volksbühne wurde das neue Musical vorgestellt. Foto: Eppinger

Köln Vor knapp 100 Jahren regte sich in der kölschen Stammtischrunde “Fidele Häre” der Wunsch, hoch zu Pferd am Kölner Rosenmontagszuges teilzunehmen. Heute gehören zum Reiter-Korps Jan von Werth 400 Mitglieder in vier Schwadronen. Dreimal hat man im vergangenen Jahrhundert als Traditionskorps das Dreigestirn gestellt.

Doch das Markenzeichen der Gesellschaft, die mit ihren eindrucksvollen Uniformen die Jecken in der Domstadt begeistert, ist das Traditionspaar “Jan und Griet”, das alljährlich proklamiert wird. 75 Paare gab es in der 100-jährigen Geschichte. In diesem Jahr übernehmen Christian und Verena Bergsch die historischen Rollen des berühmten Reitergenerals und der Marktfrau, deren Liebe zum Scheitern verurteilt ist.

Das designierte Jan und Griet-Paar Christian und Verena Bergsch. Foto: Eppinger

Im Jubiläumsjahr wird das Paar am 8. November um 17.30 Uhr auf dem Chlodwigplatz in der Südstadt erstmals öffentlich proklamiert. Dort findet an Weiberfastnacht, 27. Februar, ab 13.30 Uhr auch wieder des historische Spill um Jan und Griet statt, das jedes Jahr wieder neu einstudiert und unter freiem Himmel in Szene gesetzt wird. Neu ist in dieser besonderen Session, dass es erstmals zusätzlich ein jugendliches Jan und Griet-Paar geben wird. Dabei wird das Paar in die Jetztzeit transferiert. Jan ist ein Kfz-Mechatroniker und seine Griet arbeitet an der Supermarktkasse. Die jungen Rollen übernehmen Severin Lupp (17) und Charlotte Baum (15).

Auch nach Aschermittwoch geht es für Jan und Griet und das Reiter-Korps innovativ weiter. Denn in Kooperation mit dem Ensemble „Kölsch ist Trumpf“ wird die alte Geschichte in einer neuen Inszenierung als kölsches Musical in der Volksbühne am Rudolfplatz humorvoll ins Rampenlicht gestellt. Dabei beginnt das Musical in seiner Erzählung 30 Jahre früher in der Zeit, als sich der arme Knecht Jan und die hochnäsige Magd Griet noch vor dem langen Krieg kennengelernt haben.

Danach müssen die Darsteller binnen von einer halben Stunde um 30 Jahre altern, um die Begegnung des Reitergenerals und der Marktfrau nach dem Krieg auf die Bühne zu bringen. So wird das Volksstück in Bockmayer-Manier völlig neu gedacht, ohne dabei die Wurzeln der kölschen Legende zu verändern.

Die Premiere des Musicals findet am 23. April in der Volksbühne statt

Zeitlos bleiben hier auch die Themen von Liebe, Mut und Tragik. Musikalisch untermalt wird das Geschehen von kölscher Musik zum Mitschunkeln und zum Mitsingen. Die Premiere findet am 23. April statt. Weitere Vorstellungen gibt es vom 24. bis zum 27. April jeweils um 19 Uhr in der Volksbühne, am Wochenende zusätzlich auch um 14 Uhr.

Die Produktionsleitung hat Katja Baum, die auch in die Rolle von Griets Freundin Lissje schlüpft. Die Regie führt Malte Fuhrer. In den Hauptrollen von Jan und Griet werden Markus Dietz und Natascha Balzat zu sehen sein. Der Vorverkauf für das besondere Musical ist bereits gestartet.

Ein weiteres Highlight in der Jubiläumssession ist am 9. November ein gemeinsamer Festgottesdienst im Dom vom Reiter-Korps und vom Treuen Husar, der 2025 ebenfalls 100 Jahre alt wird. Die beiden Traditionskorps werden am 26. Januar in großen Sartory-Saal auch einen gemeinsamen Festkommers feiern. Bei Jan von Werth gibt zudem am Karnevalssamstag mit dem „Stivveldanz“ eine große jecke Party auf allen Ebenen der Sartory-Säle. Dazu kommt vom 27. bis zum 29. Juni ein öffentliches Sommerfest auf dem Neumarkt. Weitere Infos zum Reiter-Korps und dessen Veranstaltungen gibt es online unter:

www.janvonwerth.de