Launig führte der Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland Herr Dr. Jürgen Wilhelm, alphabetisch beginnend den ersten Preisträger ein, Ludwig Sebus: "Wie soll man jemanden würdigen, der – neben Alice Schwarzer und ihrer Zeitschrift Emma – der einzige Kölner ist, der jemals in der WDR Sendung "Stars, Helden und Idole" vorgestellt worden ist? Sebus steht damit in eine eindrucksvollen Reihe mit Dietmar Schönherr, Edward VIII von England, Sigmund Freud, Billy Wilder, dem Neandertaler, dem Räuber Hotzenplotz, dem blauen Elefanten aus der Sendung mit der Maus, der Thermoskanne, dem Gummibaum, der Spardose und dem Düsseldorfer Kräuterschnaps Killepitsch. Das ist nicht zu überbieten." Dies ist die eine Seite des Ludwig Sebus, die Erfolgsseite des großen Künstlers und Entertainers. Es gibt aber noch eine zweite Seite und die betonte Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma auch deutlich. Es ist der Mensch Ludwig Sebus, der trotz seines Ruhmes, offen und neugierig geblieben ist. Der seine Popularität in den Dienst des Menschen gestellt hat, sich sozial engagiert hat und nicht zu Letzt fünfzehn Jahre den Kölnerinnen und Kölnern am Tanzbrunnen mit seinem Familije-Festivälche Freude bereitet hat.

Der zweite Preisträger Holger Maria Sticht ist nun keine so öffentliche Person und Berühmtheit wie Ludwig Sebus, aber er hat mit Zähigkeit und Intelligenz mit vielen Mitstreitern für ein Stück Kölner Kulturlandschaft gekämpft und tut dies weiter. Es geht um die Wahner Heide, ein Ort den er von Kindesbeinen an erlebt und lieben gelernt hat und sein Engagement für die Natur und die Umwelt. Holger Maria Sticht ist schon mit 11 Jahren in den Deutschen Bund für Vogelschutz (seit 1990 NABU) eingetreten. Konzentriert hat Sticht allerdings sein Engagement auf die Heideterrassen. Als Vorsitzender des Bündnisses Wahner Heide e.V. engagiert er sich für die Nachhaltigkeit, für die Landschaftsnutzung im ökonomischen und ökologischen Gleichgewicht als einem Gesamtbild, bei dem der Naturschutz ein Element darstellt. Das Motto mit dem Sticht antritt: "Nur was der Mensch kennt und liebt, das schützt er auch!" Die 5.000 ha. große Wahner Heide ist seit 75 Jahren Naturschutzgebiet, als Vogelschutzgebiet der EU und als Fauna-Flora-Habitat ausgewiesen.

Der Verein hat alleine 9 Rundwanderwege ausgewiesen, Herr Sticht ein Buch und eine Karte über die Wahner Heide verfasst. Vor allem die Rundwanderwege führen zu einer bewußten Besucherlenkung. Einen wesentlichen Beitrag leistete der Verein auch nach dem Abzug der belgischen Streitkräfte. Schon 2006 konnte der Verein und Holger Sticht einen Preis in Empfang nehmen: Den vom ZDF und der "Deutschen Bundesstiftung Umwelt" ausgeschriebenen Naturschutzpreis "Mensch und Natur" in der Kategorie Nachhaltigkeit.

Der Rheinlandtaler wird an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonderer Weise um die Kultur in der Region verdient gemacht haben. Die Ehrenden werden vom Kulturausschuss der Landesversammlung Rheinland festgelegt. Neben Dr. Jürgen Wilhelm, dem Vorsitzenden der Landschaftsversammlung Rheinland sprach auch Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma. Abgerundet wurde der Festakt durch den Gesang von Monika Kampmann und Ingrid Ittel-Fernau. Die trugen "Et Pooze Leed" von Ludwig Sebus und Willy Haas und "Heidekruck" von Josef Blank und Gerold Kürten vor. Natürlich ließ es sich auch Ludwig Sebus nicht nehmen die Anwesenden mit "Schwaaze Madonna" und einem Potpourri seiner größten Hits zu erfreuen. Und viele große Namen aus Köln sind auch gekomment Stadtdechant Bastgen, aber auch Hans Süper und "Et Klimpermännche" Thomas Cüpper der 2. Vorsitzende der "Muuzemändelcher".

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung