Buntes Programm gestaltet aus den Reihen der Muuzemändelcher
Natürlich stand die Verleihung der Goldenen Muuz im Mittelpunkt des Nachmittags. Aber es gab auch ein buntes Programm, dargeboten aus den Reihen der Künstler der Muuzemändelcher.  So plauderte etwa  Renate Baum als die Putzfrau vum Rothus über intime Details hinter den Mauern der städtischen Verwaltung oder die Pänz von Gereon brachten ihre politisch satirische Tanzeinlage dar. Für die Pänz von Gereon gab es Standing Ovations. Moderiert wurde der Nachmittag vom Baas der Muuzemändelcher Thomas Cüpper.


"Sie verstehen ihr närrisches Handwerk exzellent"
Elfi Scho-Antwerpes bedankte sich in breitem Kölsch bei der Putzfrau mit den Worten: "Neue Besen kehren gut und die könnten wir manchmal hier im Normalbetrieb auch gut gebrauchen". Scho-Antwerpes durfte zum ersten Mal die Muuzemändlcher im Rathaus begrüßen und tat dies im breitesten Kölsch. "Sie verstehen ihr närrisches Handwerk exzellent", lobte die Bürgermeisterin die Muuzemändelcher und deren Tradition. Dabei unterstrich Scho-Antwerpes deren Menschlichkeit und erklärte wie der Kölsche seinen Standpunkt immer in der Balance hält – durch Schunkeln, so müsse man weder für die eine, noch für die andere Seite Partei ergreifen und könne zwischen den Standpunkten wechseln. Das kam gut an.


Tanzlegasteniker lernten bei Schnitzlers tanzen
Prinz Markus der Session 2010 wünschte dem Nachfolge-Trifolium ein gutes Durchhaltevermögen und viel Spaß. Denn sowohl das Ex-Dreigestirn, wie das designierte Dreigestirn standen im Rathaus auf der Bühne der Muuzen, denn die einen erhielten zu Beginn ihrer Regentschaft ein lachendes und die anderen ein weinendes Auge. Das ist Tradition. Der designierte Prinz Frank I. sprach davon, dass sich für die drei ein Kreis schließe, denn am Morgen habe alles hier im Rathaus begonnen, als man den Vertrag im Beisein des Kölner Oberbürgermeisters unterschrieben habe. Der designierte Prinz gratulierte den Muuzen zur Auswahl ihres Preisträgers und erinnerte daran, dass es der Verdienst der Schnitzlers sei "aus Tanzlegastenikern wie ihm ordentliche Tänzer gemacht zu haben." und erinnerte an einen berühmten Spruch von Peter Schnitzler, den jeder kennt der unter den Schnitzlers trainierte: "Maestro spielen Sie!"


Mit dem Motorrad nach Bergisch-Gladbach
Auf der Bühne versammelten sich Reinhold Louis, Ludwig Sebus und das Ehepaar Schnitzler. Sebus und Schnitzler erzählten sich gegenseitig aus der alten Zeit originelle Verwechslungsgeschichten – als der eine für den anderen gehalten wurde – aus den kölschen Karnevalssälen.  Und viele Anekdoten aus dem Leben der Schnitzlers wurden erzählt, wie etwa die Geburt des jungen Schnitzler an Rosenmontag. So erfuhren die Gäste, dass Hilde und Peter Schnitzler ihre ersten Berührungen mit dem Karneval hatten, als sie die Bergisch Gladbacher Stadtsoldaten 1953 trainierten. Das Ehepaar so wurde erzählt kam immer mit dem Motorrad aus Köln und das bei Wind und Regen, denn die Schnitzlers die damals schon an der Kölner Oper tätig waren, brauchten das Geld. Brauchtumsexperte Reinhold Louis plädierte, dass das Ehepaar Schnitzler im – sollte es einmal so etwas geben – Ehrenbuch des Kölner Karnevals einen herausragenden Platz haben müsse.


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