„Rein rechnerisch kann mit dem Angebot an offenen Ausbildungsplätzen jedem Jugendlichen ein Angebot gemacht werden. Doch Angebot und Nachfrage passen häufig nicht zusammen. Jugendliche landen damit immer noch in Warteschleifen“, so der für Arbeitsmarktpolitik zuständige Gewerkschaftssekretär Ingo Degenhardt. Sorge bereitet dem DGB Köln-Bonn zudem die hohe Sockelarbeitslosigkeit bei Jugendlichen unter 25 Jahren. Hier spielen laut DGB unter anderem fehlende Schul- und Ausbildungsabschlüsse eine wesentliche Rolle. „Wenn der Übergang von der Schule in Ausbildung nicht gelingt, ist der Weg in Arbeitslosigkeit vielfach vorgezeichnet“, so Degenhardt: „Wir fordern daher die Wirtschaft nachdrücklich auf, mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung zu stellen. Dies vor allem für die Jugendlichen, denen ansonsten nur der Gang in Warteschleifen droht. Es bleibt ein Skandal, dass viele Betriebe in NRW noch immer nicht ausbilden und gleichzeitig Fachkräftemangel beklagen.“

Notwendig sei es aber auch, gezielt alle Möglichkeiten auszuschöpfen, um die hohe Jugendarbeitslosigkeit zu senken. „Hier geht es um das Nachholen von Schulabschlüssen, um eine bessere Vermittlung in Ausbildung einschließlich ausbildungsbegleitender Hilfen und um Qualifizierung und Weiterbildung. Die richtigen Angebote fördern insbesondere die Motivation bei den Jugendlichen“, sagt Ingo Degenhardt. Die geplanten Arbeitsmarktreformen der Bundesregierung seien dabei nicht zielführend. Es bestehe vielmehr die Gefahr eines finanziellen „Kahlschlags, der es künftig noch schwerer machen wird, junge Arbeitslose bedarfsgerecht zu qualifizieren“, sagte Degenhardt.

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