Das Archivfoto zeigt einen Regionalzug der Deutschen Bahn. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Berlin | Artikel ergänzt | Das Deutschlandticket für die bundesweite Nutzung des ÖPNV soll ab 1. Januar 2025 monatlich 58 Euro kosten. Darauf einigten sich die Länder am Montag in einer Sonder-Verkehrsministerkonferenz, wie mehrere Medien übereinstimmend berichten.

Damit wird das bisher auch als „49-Euro-Ticket“ bekannte Angebot neun Euro pro Monat teurer. Schon Mitte des Jahres hatten sich die Länder grundsätzlich darauf geeinigt, dass der Preis steigen sollte – nur der Umfang der Erhöhung war bisher unklar. Appelle von Sozialverbänden nach Preisstabilität fanden letztendlich kein Gehör.

Eine Preiserhöhung für das Ticket in 2025 sei erforderlich, „um gemeinsam mit dem staatlichen Zuschuss von Bund und Ländern ein passendes Finanzierungskonzept auszubalancieren“, heißt es in der Beschlussvorlage, über die der „Spiegel“ berichtet. Das Ticket war im Mai 2023 eingeführt worden.

Fahrgastverband kritisiert neuen Preis für Deutschlandticket

Die von den Verkehrsministern der Länder beschlossene Preiserhöhung des Deutschlandtickets von 49 Euro auf 58 Euro im Monat ist nach Ansicht des Fahrgastverbands Pro Bahn zu hoch.

„Ein Sprung auf 54 Euro wäre in Ordnung gewesen, ein Sprung auf 58 Euro kommt mir zu hoch vor“, sagte Detlev Neuß, Bundesvorsitzender von Pro Bahn der „Rheinischen Post“. Er warnte, eine zu starke Preiserhöhung könne Fahrgäste verschrecken: „Wenn die Reisendenzahlen wegen zu hoher Kosten runtergehen, haben wir nichts gewonnen.“

Es sei wichtig, dass es aber trotz des höheren Standardpreises dabei bleibt, dass es deutlich rabattierte D-Tickets für Studenten, Schüler und vergleichbare Gruppen gebe.

Sozialverband VdK kritisiert Preisanhebung beim Deutschlandticket 

Der Sozialverband VdK zeigt sich enttäuscht über die geplante Preisanhebung beim Deutschlandticket von derzeit 49 auf künftig 58 Euro.

„Viele Menschen werden sich das Deutschlandticket zu dem Preis nicht mehr leisten können“, sagte VdK-Präsidentin Verena Bentele den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. „Diese rund 20-prozentige Preissteigerung ist Anlass genug, endlich einen Sozialtarif von 29 Euro einzuführen.“

Zudem forderte Bentele, dass das Ticket als Monatsfahrschein statt ausschließlich als Abonnement erhältlich sein sollte. Und weiter: „Allen Menschen, die offline leben, muss es auch möglich gemacht werden, das Deutschlandticket als Chipkarte und Papierausdruck zu kaufen.“

Dröge: „Erhöhung des 49-Euro-Tickets kommt zur Unzeit“ 

Die Vorsitzende der Bundestagsfraktion der Grünen, Katharina Dröge, hat die geplante Preisanhebung beim Deutschlandticket kritisiert. „Eine Erhöhung des 49-Euro-Tickets kommt zur Unzeit“, sagte Dröge den Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Montag.

Das Ticket würde über 13 Millionen Menschen begeistern, was auch am günstigen Preis liege, sagte die Grünen-Fraktionschefin. „Wir brauchen dringend eindeutige Zusagen der Finanzminister in Bund und Land. Das Deutschlandticket muss auch ab kommendem Jahr attraktiv bleiben“, forderte Dröge.