Die Jury tritt in jedem Fernsehjahr an, in der umfänglichen Programmauswahl künstlerische und produzentische Leistungen zu finden und auszeichnen, die in ihrem jeweiligen Fach herausragend, also von besonderer Qualität sind. "Qualität" meint in einem Fernsehfilm etwas anderes als in einer Fernsehshow, ist in einer Auslandsreportage etwas anderes als in einer Comedy. Das Gute zeigt sich eben nicht allein im Ernsten und Erhabenen, sondern zuweilen auch in intelligent unterhaltendem "Blödsinn". Voraussetzung eines jeden Qualitätsurteils ist die gründliche Kenntnis seines Gegenstandes. Es mag sein, dass sich einzelne Leistungen in den kurzen Ausschnitten, die während einer Preisverleihung wie dieser gezeigt werden können, nicht vollends erschließen. Die Jury ist aber sicher, dass diese in allen in diesem Jahr prämierten Originalbeiträgen leicht erkennbar sind. Sie lädt Herrn Reich-Ranicki dazu ein, sich hiervon selbst zu überzeugen. Wir wünschen ihm und seinem Gesprächspartner Thomas Gottschalk für seine Sondersendung "Aus gegebenem Anlass" eine gute Unterhaltung. Und uns eine differenziertere Qualitätsdebatte, die die Leistungen der Nominierten und Preisträger des DEUTSCHEN FERNSEHPREISES angemessen zu würdigen weiß.

Die Jury des Deutschen Fernsehpreises 2008 gehören an: Dieter Anschlag, Chefredakteur Funkkorrespondenz, Christian Becker, Produzent RatPack Filmproduktion, Bettina Böttinger, Moderatorin, 
Lutz Carstens, Chefredakteur TV Spielfilm, (Vorsitz), Miriam Meckel, Professorin für Kommunikationsmanagement Universität St. Gallen, Heike Richter-Karst, Produzentin, Gf. Allmedia Pictures,  Barbara Schöneberger, Moderatorin und Schauspielerin, Sophie von Kessel, Schauspielerin, Klaudia Wick, freie Journalistin und Autorin.

Zu den Gerüchten, der Deutsche Fernsehpreis werde bald nicht mehr in Köln verliehen, sagte eine Sprecherin des Deutschen Fernsehpreises report-k.de: "Der Deutsche Fernsehpreis wird in den nächsten zwei Jahren auf jeden Fall in Köln stattfinden. Danach werden die Verträge – wie auch davor alle vier Jahre üblich – wieder neu verhandelt."

[nh]