Das Pressefoto zeigt die Szenerie "Auf dem Deck eines Rheindampfers, Holzstich nach Knut Ekwall, 1871. | Foto/Reproduktion: SchifffahrtMuseum Düsseldorf

Düsseldorf | Eine Ausstellung im Schlossturm in Düsseldorf beleuchtet die Anfänge des Tourismus im Rheintal und in Düsseldorf. Der Titel: „Warum in die Ferne schweifen? Traumziel Rhein“. Der Anlass: Seit 40 Jahren findet sich die Sammlung im Schlossturm von Düsseldorf.

Lebensader

Miriam Koch, Beigeordnete für Kultur und Integration der Stadt Düsseldorf: „Flüsse stellen in den Städten eine zentrale Lebensader dar. Da wo das Traumziel Rhein auf das Tourismusziel Schlossturm trifft, findet sich heute noch eine sehr beliebte und belebte Anlaufstelle in Düsseldorf wieder. Mit der Ausstellung wird die Geschichte in die Gegenwart gebracht und für neue Reisende sichtbar gemacht.“

Der Rhein als Wasserstraße wurde schon immer für das Reisen neben dem Handel genutzt. Es ist im 19. Jahrhundert, als die ersten Touristen am Rhein in größerer Zahl zu sehen waren. Der Rhein wurde zum „Traumziel“ des aufkeimenden Massentourismus und Leidenschaft von Schwärmerei. Die Engländer waren die Ersten, die den Rhein als touristisches Ziel erkannten. Die Rheinreise wurde auf der Insel zum „Must have“.

Annette Fimpeler, Leiterin des SchifffahrtMuseum: „Mir war es ein Anliegen, zum Jubiläum ein Thema aufzugreifen, das nach wie vor aktuell ist und mit dem Blick auf die Kinderschuhe des Tourismus zum Nachdenken anregt. Besonders freue ich mich darüber, dass mit der großzügigen Unterstützung auch diese Ausstellung mit ‚bewegten‘ und spielerischen Elementen die Besucherinnen und Besucher anspricht“.

Rheinromantik

Nicht zu schweigen von der „Rheinromantik“, die in der Wende vom 18. auf das 19. Jahrhundert sich etablierte und alle Kunstgattungen erfasste. Besonders das Mittelrheintal zwischen Mainz und Köln wurde von dieser Strömung erfasst. Das enge Flusstal wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts noch als wild und schroff empfunden. Und große Geister befassten sich mit dem Rhein, wie Johann Wolfgang von Goethe, Friedrich Hölderlin oder Heinrich von Kleist. Lord Byron machte die Rheinlandschaft mit seiner Verserzählung Childe Harold’s Pilgrimage von 1818 in England populär. Und William Turner bereiste den Rhein.

Die Düsseldorfer Ausstellung

Die aktuelle Ausstellung im Düsseldorfer Schlossturm erstreckt sich über vier der insgesamt sieben Stockwerke. Sie beginnt mit Einblicken in die Reisevorbereitungen und stellt die neue Epoche der Romantik vor. Die neue Sehweise machte das felsige Rheintal zu einem beliebten Reiseziel. Auch Künstlerinnen und Künstler strebten an den Rhein und wurden mit ihren Werken zu Protagonisten der Rheinromantik. Die ersten Touristen hatten hohe Ansprüche. Sie wollten schnell und luxuriös reisen, wie sie es von zu Hause gewohnt waren. Die neuen Dampfschiffe sollten es ihnen ermöglichen – noch vor der Eisenbahn. Bereits 1835 war es möglich, mit Dampfschiffen von London aus Ziele entlang des Rheins zu erreichen.

Die Ausstellung widmet sich mit einem Fokus der Stadt Düsseldorf und ihren ersten Touristendampfern und dem neuen modernen Phänomen. Mit heutiger Technik kann das Rheintal des 19. Jahrhunderts visuell erlebt werden und damit auch die Kindertage der Fotografie.

Die Ausstellung läuft vom 11. August 2024 bis zum 2. Februar 2025.