Im Jahre 2003 wurde auf Grund eines Ratsbeschlusses der "Runde Tische für Flüchtlingsfragen" ins Leben gerufen. Dieser beschäftigt sich besonders mit der Poblematik der Flüchtlinge und der Stadt. Besonders erfreulich ist, dass alle Kölner Positionen und Sichtweisen an dem "Runden Tisch" vertreten ist. Zu jedenen zählen die Parteien, der Katholikenausschuss und der Evangelische Kirchenverband, das DRK Köln, die Kölner Polizei und das Ordnungsamt, aber auch die Synagogen-Gemeinde Köln und der Kölner Flüchtlingsrat. Die Dezernentin für Soziales, Umwelt und Integrationen, Marlis Bredehorst, präsentierte den Tätigkeitsbericht als Vertreterin. Gemeinsam haben sie ein "40 Punkte Papier" erarbeitet, in welchem besonders die Umsetzung des Mindeststandarts und die Optimierung der Unterbringungsbedinungen im Mittelpunkt steht.

Folgen des "40. Punkte Papiers"
Zwar wurden nach der Bildung des "Runden Tisches" 17 Wohnheime aufgelöst und bei den anderen Wohnheimen die Anzahl der Bewohner teils auf cirka 75 Personen reduziert, aber die Gemeinschaftsräume wurden so weit wie möglich abgeschafft und für Großfamilien 20 Prozent mehr Wohnfläche geschaffen. Dies soll den Ärger mit anderen Mitbewohnern vorbeugen. Außerdem sollen die kleinere Bewohnerzahl der Wohnheime eine positivere Resonanz aus der Bevölkerung hervorgerufen. Flüchtlinge werden mehr in ihren Stadtteilen akzeptiert, solang sie nicht negativ auffallen. Aus diesem Grund wurden die Wohnheime renoviert, Vorgärten angelegt und die "ein Fahrrad Politik" eingeführt, damit sich Nachbarn nicht mehr gestört fühlen. Konflikte zwischen Flüchtlingen und der Nachbarschaft sollen so vermieden werden.

Das "40 Punkte Papier" hat weitere positive Folgen: Beispielsweise hat sich die Anzahl der Flüchtlinge, die seit März 2004 in einer privaten Wohnung leben beinah verachtfacht, d.h. 1.710 Personen (stand März 2007) haben Mietverträge abgeschlossen. Dies ist eine sehr positive Prognose, wenn man bedenkt, dass nur Flüchtlinge in eine eigenständige Wohnung ziehen dürfen, die bereits drei Monate in einer Erstaufnahmeeinrichtung verbracht haben, bei denen weniger Konflikte mit anderen aus den Wohnheimen auftreten und bei denen eine positive Prognose für die Zukunft besteht, dass sie nicht im Sozial- oder Wohnverhalten auffallen werden.

Auch ist die Anzahl von gewaltätigen Jugendlichen in den Wohnheimen anscheinend zurückgegangen. Man sprach heute sogar nur von einem ernsteren Zwischenfall in dem Wohnheim Kausemannstraße in Merkenich seit beginn des Projekts. Das präsentieren auch die Zahlen: 1790 Anträge wurde für ein Bleiberecht gestellt und nur 23 abgewiesen.

Johanna Tybussek für report-k.de/ Kölns Internetzeitung