Michael Meier betonte, dass man beim FC die Trainersuche seriös gestaltet habe, obwohl dies durch die immense Medienbeobachtung manchmal nicht einfach gewesen sei. Der Fußballmanager merkte süffisant an, dass er um die Gesundheit auf der Jagd nach Exklusivem so manch eines Journalisten besorgt gewesen sei. Der 1. FC Köln hatte eine Profil aufgestellt, dass der neue Trainer zu erfüllen hatte. Punkt Eins, eine hohe Identifikation mit dem Verein, eine hohe moralische Einstellung, da er auch Vorbild für die Mannschaft sei, hohe Sachkunde und Fachkompetenz, Hingabe an den Fußballsport, Führungsqualitäten und der Bereitschaft einen einmal festgelegten Weg gemeinsam, auch gegenüber den Medien zu gehen. Mit Zvonimir Soldo habe man einen Mann gefunden, der diese Bedingungen optimal erfüllt habe, so Meier. Seine Vita und seine charakterlichen Eigenschaften, seine Fußballbesessenheit, seine unbequeme Art als Trainer und seine Art Fußball zu lehren führten zu einem einstimmigen Beschluss der Gremien. Felix Magath habe Soldo als absoluten Strategen bezeichnet.

Zu dem neuen Personalkonzept gehöre auch Michael Henke, so Michael Meier. Er habe persönlich mit Uli Hoeneß telefoniert und um darum gebeten, dass Bayern München den Vertrag löse, so Meier. Soldo selbst habe um Henke als Co-Trainer gebeten und so freue man sich auf ein Trainergespann mit einem besonderen Vertrauensverhältnis zueinander, so Meier. Meier erteilte Spekulationen eine Absage, dass einen anderen Traumtrainer gab, der zu hohe finanzielle Forderungen gestellt habe, oder einen Trainer der ein Konzept vorgestellt habe, dass der Verein abgelehnt hat.

Soldo erinnert sich gerne an seine siebenmonatige Zeit an der Kölner Sporthochschule, wo er seine Ausbildung zum Trainer absolviert hatte. Zuvor hatte Soldo seine Führungsqualitäten als Kapitän des VFB Stuttgart und der kroatischen Nationalmannschaft unter Beweis gestellt. Der Anruf von Michael Meier habe ihn überrascht, so der neue Coach. Er nehme aber die große Herausforderung mit Freude an. „Ich bin ein Arbeiter, Taktiker und Stratege“, so Soldo und „ich lege viel Wert auf Disziplin.“ Soldo ist davon überzeugt mit Podolski, Novakovic, Geromel und Mondragon eine gute Mannschaft zu haben, mit der er viel kommunizieren will. Auch Michael Henke war überrascht als ihn der Anruf erreichte, aber daran kann man sehen wie Querverbindungen im deutschen Fußball funktionieren. Seine Zeit im Scouting und der Analyse beim FC Bayern bezeichnete Henke als gute Zeit. Henke dürfte eine gute Wahl sein, da er sich bei seiner Arbeit bei den Bayern intensiv mit den anderen Teams auseinandergesetzt hat. „Köln hat seinen Reiz. Ein Traditionsverein, ein tolles Stadion, tolle Fans und der 1. FC Köln gehöre zu den bedeutendsten Vereinen in der Bundesliga“, so Henke.

Zvonimir Soldo zollte seinem Vorgänger Respekt und erklärte ihn zum absoluten Fachmann. In Zagreb, wo Soldo im letzten Jahr wohnte habe der die Bundesliga immer via Premiere verfolgt. Geplant sei auch das seine Familie nach Köln übersiedelt und es gäbe keine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.

Oberbürgermeister Fritz Schramma zum neuen Trainer des 1. FC Köln:
„Zvonimir Soldo ist sicherlich ein Trainer mit großem Potenzial, der meines Ermessens sehr gut zum 1. FC Köln passt. Auch wenn er noch keine lange Trainererfahrung hat, bin ich überzeugt, dass er den Verein weiter nach oben führen wird. Als Cheftrainer in Zagreb war er bereits erfolgreich. Außerdem hat schon bewiesen, dass er für Führungsstärke, Kontinuität und Verlässlichkeit steht. Ich freue mich auf Herrn Soldo.“

[ag]