DAs Symbolbild zeigt Schienenarbeiten. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Frankfurt/Main | Die Deutsche Bahn startet mit der Generalsanierung der Riedbahn am späten Montagabend eines der wichtigsten Bauvorhaben in diesem Jahr. Die Strecke zwischen Frankfurt/Main und Mannheim ist einer der am stärksten befahrenen Korridore bundesweit und gilt als besonders störanfällig. Deshalb ist der Abschnitt der erste, den die DB mit dem Konzept der Generalsanierung innerhalb von fünf Monaten komplett erneuern will.

Falls sich die Methode als zielführend erweist, sollen dutzende weitere Streckenabschnitte nach diesem Vorbild bis 2030 von Grund auf modernisiert werden. Fern- und Güterzüge fahren während der Bauphase auf Umleitungsstrecken. Für den regionalen Verkehr hat die Bahn eine Flotte von über 100 Bussen angeschafft. Die Bauarbeiten beginnen um 23 Uhr.

Die Erwartungen der Pendler, Fernverkehrsreisenden und Güterverkehrskunden, die gerade täglich unter dem schlechten Zustand des Netzes litten, seien angesichts der enormen Investitionen aber auch der Einschränkungen, die sie während der Sperrpause hinnehmen müssen, zurecht groß, sagte Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) am Montag. „Dass bei solchen Maßnahmen künftig gleich alles in einem Rutsch saniert werden soll, ist mehr als überfällig. Die Digitalisierung muss direkt mitgedacht werden, genau wie die Sanierung der Bahnhöfe. „

Die Regelfahrzeit zwischen Köln und Mannheim wird sich dadurch verlängern. Wichtiger für Reisende ist allerdings, dass weniger Fernzüge auf der Strecke verkehren werden und daher mit hohen Auslastungen zu rechnen sein wird. Zudem wird die Schnellfahrstrecke aktuell gesperrt. Die Fahrzeit verdoppelt sich, da die Züge jetzt wieder durch das Rheintal also über Koblenz und Bonn rollen. Zwischen Frankfurt und Mannheim wird es nur eine Busverbindung geben.

Wissing sieht Verantwortung für Bahn-Misere bei Vorgänger-Regierung  

Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hat die harsche Kritik aus der Union am Zustand der Bahn und an der Arbeit von Bahnchef Richard Lutz zurückgewiesen. Wissing verwies darauf, dass die Regierung unter Angela Merkel (CDU) mit den damaligen Verkehrsministern Alexander Dobrindt (CSU) und Christian Schmidt (CDU) keine geeigneten Konzepte für die Bahn vorgelegt hätte. Auch Merkels damaliger Kanzleramtsminister Ronald Pofalla habe in seiner späteren Funktion als Bahnmanager die Infrastrukturprobleme nicht lösen können.

Daher solle die Union bei ihrer Bahn-Kritik lieber „kleinere Brötchen backen“, empfahl Wissing. Dem Nachrichtensender „Welt“ sagte er am Montag: „Vor allen Dingen hat die CDU gezeigt, dass sie, als sie die Verantwortung hatte, gemeinsam mit der CSU für die Verkehrsinfrastruktur in Deutschland, dass ihre Konzepte nicht geeignet waren. Herr Pofalla war ja Infrastrukturvorstand und hat mit seinem Sanierungskonzept keinen Erfolg gehabt. Jetzt haben wir ein marodes Schienennetz, das uns die Union hinterlassen hat. Und deswegen sollte sie vielleicht etwas kleinere Brötchen backen, wenn es um Kritik geht und die diejenigen unterstützen, die wie wir jetzt das Ganze aufarbeiten, die Scherben zusammenkehren und dafür sorgen, dass die Eisenbahn in Deutschland wieder ein modernes, leistungsfähiges Schienennetz bekommt.“

Mit Material von dts nachrichtenagentur