BMW Motorsport Direktor Mario Theissen bekräftigt: „Wir haben den Anspruch, uns im Verhältnis zur Konkurrenz weiter zu steigern. Mit dem Doppelsieg in Kanada und insgesamt elf Podestplätzen haben wir 2008 Zeichen gesetzt. 2009 wollen wir unsere erstklassige Zuverlässigkeit beibehalten und parallel unsere Leistungsfähigkeit steigern, um konstant an der Spitze mitfahren zu können. Ferrari und McLaren haben extrem viel Erfahrung und bewegen sich seit Jahren auf höchstem Niveau. Da will unsere motivierte Mannschaft hin – mit harter, effizienter Arbeit und unserer analytischen, unaufgeregten Herangehensweise.“

Wegen des neuen Reglements musste, so BMW, die Entwicklung eines fundamental anderen Rennwagens noch früher als sonst in Angriff genommen werden. Bereits im Februar 2008 begann die Konzeptphase für den BMW Sauber F1.09. Er gibt ein völlig anderes Bild als alle seine Vorgänger ab: Die Fahrzeugnase ist höher und viel breiter. Der riesige, aus drei Elementen bestehende Frontflügel geht über die gesamte Fahrzeugbreite. Der Heckflügel dagegen ist reglementbedingt erheblich schmaler und steht ungewohnt hoch im Wind. Feine Aerodynamik-Accessoires wie Luftleitbleche und Kühlluftöffnungen wurden auf ein Minimum reduziert. Augenfällig sind auch die vorn höheren Seitenkästen.

Profillose Slicks feiern 2009 ihr Formel-1-Comeback. Dadurch wächst speziell die Haftung der Vorderreifen, was eine Gewichtsverlagerung Richtung Nase wünschenswert macht. Dem entgegen wirkt allerdings ein anderes Novum: Der optionale Einsatz von KERS (Kinetic Energy Recovery System), dessen Elemente für Mehrgewicht im hinteren Wagenbereich sorgen. Neben der Aerodynamik war die Integration des KERS eine ebenso zentrale Aufgabe wie die optimale Nutzung der neuen Slicks. Hierfür erfuhr die Vorderachse Änderungen, die Hinterachse ist eine Neukonstruktion.

Willy Rampf zeichnet für das Konzept des F1.09 verantwortlich und wird dessen Einsätze an der Rennstrecke als Technischer Koordinator betreuen. Walter Riedl führt als Managing Director der BMW Sauber AG auch die Technikabteilung am Schweizer Standort Hinwil und ist für die Entwicklung des Fahrzeugs zuständig. Während das Chassis in Hinwil entstand, wurde das KERS in München entwickelt. Dort musste die Mannschaft um Markus Duesmann (Leiter Antrieb) auch den BMW V8-Motor fit machen für die ebenfalls per Reglement vorgeschriebene Erhöhung der Laufleistung von zwei auf drei Grand-Prix-Wochenenden, wobei das Team – inklusive Testfahrten – nur noch 20 Motoren in der Saison verwenden darf.

Das BMW Sauber F1 Team tritt erneut mit dem Polen Robert Kubica (24) und dem Deutschen Nick Heidfeld (31) an. Und auch der im Vorjahr an Bord genommene Test- und Ersatzfahrer Christian Klien bleibt im Boot.

[ag; Foto BMW AG]