Köln | aktualisiert | Die Kölner Parade zum Christopher Street Day (CSD) 2013, am 7. Juli, wird unter dem Motto „Wir sind. So oder so.“ einen anderen Weg nehmen als in den Vorjahren: Erstmals werden Wagen und Fußgruppen des Cologne Pride, von der Deutzer Brücke startend, ab der Apostelnstraße von der gewohnten Streckenführung abkommen und über Ehrenstraße, Friesenwall, Magnusstraße und Zeughausgasse zur Burgmauer ziehen. Ab dort folgt die Parade wieder ihrer bekannten Wegführung bis Unter Sachsenhausen.  Ebenfalls erstmals soll die Abschlusskundgebung auf dem Heumarkt auch über die Musikanlagen der mitfahrenden Wagen zu hören sein und damit noch mehr Leute zeitgleich erreichen. Einen Ausschluss der CDU von der Teilnahme an der Parade, wie in Berlin geschehen, soll es nicht geben.

Der Cologne Pride verstehe sich als überparteilich und suche den Dialog, daher wolle man sich den Berliner Organisatoren nicht anschließen, so Pascal Siemens, Vorstand Kölner Lesben- und Schwulentag (Klust). Das gewählte Motto solle noch einmal die Daseinsberechtigung derjenigen unterstreichen, die ein Leben innerhalb und außerhalb der gesellschaftlichen Mitte führten. Gesellschaftliche Realitäten würden von Teilen der Politik und auch von Teilen der Gesellschaft immer noch nicht akzeptiert. Daher hätten sich die Organisatoren des diesjährigen Cologne Pride für eine provokante Plakataktion im Vorfeld der rund 110 Veranstaltungen verteilt auf die beiden Wochen vor Parade und Abschlusskundgebung entschieden. Genaueres zu den Plakaten wollten die Organisatoren noch nicht bekanntgeben.

Die diesjährige Kundgebung auf dem Heumarkt soll erstmals über alle am Zug teilnehmenden Wagen mit Lautsprecheranlagen übertragen werden. Für die Übertragung von Kundgebung und Parade über Radio und Fernsehen konnten der Kölner Radiosender „Köln-Campus“ sowie, aller Voraussicht nach, der regionale Fernsehsender „Center TV“ gewonnen werden so Jörg Kalitowitsch, Vorstand Klust und verantwortlich für die Organisation der Parade. An den in Köln ansässigen öffentlich-rechtlichen Medien übt Kalitowitsch Kritik. Sie nähmen die zweitgrößte öffentliche Veranstaltung Kölns noch immer als eine Art Rahmenprogramm wahr. Entsprechend eingeschränkt sei ihr Engagement bei der Berichterstattung.

Wie auch in den Vorjahren wird es im Rahmen des CSD-Straßenfests vom 5. bis 7. Juli drei Bühnen als Anlaufstellen geben: Die Hauptbühne auf dem Heumarkt, die mit Auftritten u.a. von der Band „Alcazar“ („Crying at the Discothque“) Besucher anlocken soll, die „Politur“-Bühne, die mit einem Programm-Mix aus Politik und Kultur aufwarten wird, sowie die Tanzbühne vor dem Gürzenich, mit Schwerpunkt auf elektronischer Musik. Im Falle der Tanzbühne wird es in 2014 eine andere Location geben, da durch den Abriss eines Gebäudes am Gürzenich dort künftig keine Fläche für Bühne und Besucher zur Verfügung stehen werde, so Mitorganisatorin und Vorstandsmitglied Klust Ina Wolf. Man sei noch auf der Suche nach Ersatz.

Als Moderatoren für die am 5. Juli stattfindende Aids-Gala im Maritim Hotel am Heumarkt wurden Andreja Schneider und Ingo Zamperoni verpflichtet. Mit der Sparkasse Köln-Bonn konnte ein neuer Hauptsponsor gefunden werden.

Ausführliche Informationen zu den einzelnen Veranstaltungen im Rahmen des Cologne Pride 2013 sind auf dessen Homepage zu finden.

Autor: Daniel Deininger
Foto: Die geänderte Streckenführung der Kölner Parade zum CSD 2013.