Legende geworden ist jedoch nicht nur er, auch seine Weggefährten haben es zu Ruhm und Ehre gebracht. Jolly Jumper, sein kluges, sprechendes Pferd, Rantanplan, der verfressene, rührend dämliche Gefängnishund und natürlich die Daltons. Wobei die Ehre der Letzteren eine zweifelhafte ist, immerhin haben die skurrilen Gangster mittlerweile Gefängnisstrafen in Höhe von nahezu 400 Jahren auf sich versammelt.

Bei seinem mehrjährigen USA-Aufenthalt lernte Morris den genialen Szenaristen René Goscinny kennen, der nach seiner Rückkehr von 1956 an die Lucky Luke Abenteuer schrieb. Von Goscinny stammt auch die Beschreibung Lucky Lukes, die zum geflügelten Wort wurde: "Der Mann, der schneller zieht als sein eigener Schatten." Morris hingegen verdanken wir den Ausdruck "Neunte Kunst", der als Prädikat für Comics inzwischen sogar Einzug in die Lexika gehalten hat. Eine Kunst war es auch, Lucky Luke immer wieder aus Konflikten mit Zensurbehörden (Billy the Kid) oder großen Konzernen (koffeinhaltige Limonade) herauszupauken. Nur beim Thema Rauchen musste der coole Cowboy nachgeben. Für seinen Wechsel von Glimmstengel zu Grashalm erhielt er im Jahre 1983 aber wenigstens gebührendes Lob der Weltgesundheitsorganisation WHO.

Nach dem Tod von René Goscinny hielt Morris seinen Helden mit wechselnden Autoren auf Erfolgskurs. Und zur Erleichterung aller Fans wünschte er sich, dass Lucky Luke auch nach seinem eigenen Ableben im Wilden Westen für Recht und Ordnung sorgt. Das Autorenteam Achdé (Zeichnungen) und Laurent Gerra (Text) hat mit dem Band "Schikane in Quebec" bereits bewiesen, dass sie würdige Erben der Comic-Legende sind. In ihrem neuesten Streich (Frühjahr 2007) wird man "Die Daltons in der Schlinge" erleben.

Helden sind einsam, signalisiert das durchgängige Ende aller Lucky Luke Abenteuer, wenn der Held nach getaner Arbeit singend dem Sonnenuntergang entgegen reitet. Doch das ist nur im Comic so. In unserer Welt hat Lucky Luke seit 60 Jahren Millionen treuer Freunde.

Quelle: www.lucky-luke.de