Der Abend begann mit einer Capoeira Nummer.

„Lass die Sonne in dein Herz“ das Motto der Kölner Aids Gala im Stil einer Revue der 20er Jahre in Szene gesetzt. Für die Gala-Klamotte gab es Vorgaben: glamourös, pompös und spektakulär sollte Frau und Mann erscheinen: Verruchte und frivole Fummel, Frack, Zylinder, darunter nichts als einen gepflegten Waschbrettbauch, Netzstrümpfe, Federboas, Strapse, Goldzylinder, Goldschmuck und High Heels waren die Vorgaben und nicht wenige folgten diesen. Unter Discokugel und Scheinwerfer Licht entschied eine fachkundige Jury gebildet aus Ross Antony, Claus Vincon und Tatjana Taft wer denn die/der Schönste der AIDS-Gala 2008 ist. Der Reinerlös der AIDS-Gala kommt der Kölner AIDS-Hilfe zu Gute, die auftretenden Künstler verzichteten auf ihre Gage.


Kölns Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes und Volker Beck, MdB.

Moderiert wurde die Gala von Kim Fisher, die herrlich auf ihre Figur kokettierte und Oliver Petzokat der im Ahoj-Brause Matrosenanzug brillierte. Als erste kam Mary Roos auf die Bühne und der Saal lag ihr vom ersten Takt an zu Füßen. Die Bühne in tiefem, sinnlichem Rot in der Mitte ein riesiger Lüster, dazu ein Flügel und eine rote Treppe. Daneben zwei riesige Leinwände. Das kommt gut und die Gäste der Gala bestückt mit allerlei rotem Leucht- und Winkmaterial. Lisa Bund, Hubert Kah, Elly Lapp, Monrose, Patrick Nuo, Ursli Pfister, Tommy Reeve, Marcos Schlüter, UKW und Zeeteah begeisterten das Publikum. Nach der großen Gala im Saal ging es in die Kölner Nacht mit der Cover Band Groove Garden.


Die Moderatoren Oliver Petzokat und Kim Fischer grooven durch den Mittelgang des Maritim Richtung Rote Treppe…


Kim Fischer


Gut freche Mimik: Oliver Petzokat

Über den roten Teppich schwebten und liefen in den Saal: Dr. Lale Akgün, MdB, Volker Beck, MdB, Elfi Scho-Antwerpes und Angela Spizig, Bürgermeisterinnen der Stadt Köln, Marlis Bredehorst, Beigeordnete der Stadt Köln, Ulrich Breite, MdR, Ingrid Hack, MdL, Arnd Klocke, Landesvorsitzender NRW Bündnis90/Die Grünen, Ralph Sterck, MdR, Arif Ünal, MdR, Josef Winkler, MdB, Kena Amoa, Moderator, Mike Leon Grosch, Sänger, Sascha Korf, Comedian, Sia Korthaus, Sängerin und viele andere.

Die Schirmherrschaft hatte Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt übernommen, die in ihrer Grußbotschaft auch klar formuliert: „Vor HIV und AIDS schützt nur Prävention. Jeder muss Verantwortung übernehmen – für sich und andere“. Gleich zu Beginn zeigte man einen eindringlichen Spot von carasana, der ein junges Paar in Love in unterschiedlichen Konstellationen, im Bett zeigt und am Ende die Frage stellt „Was wäre wenn…“ Bei der AIDS-Hilfe bemängelt man in Richtung der Stadt Köln, dass die finanziellen Mittel für die Präventionsarbeit nicht ausreichend sind: „Wir brauchen mehr Geld sonst sind einige Projekte einfach nicht mehr möglich“.

Markus Danuser vom KLUST machte klar, dass man vor einem Problem steht, denn seit 2001 steigen in Köln die Diagnosezahlen ständig an. Vor allem im Bereich „Männersex mit Männern“ steigen die Zahlen drastisch. Einig ist man sich, dass man differenzierte Strategien entwickeln muss um den Einzelnen mit Präventionsmaßnahmen zu erreichen. Wichtig sei auch die Präventionsarbeit bei Menschen mit Migrationshintergrund zu verstärken. In Köln leben derzeit rund 2000-3000 Menschen mit HIV. Köln gehört damit zu den sechs großen Städten in Deutschland, in denen über die Hälfte der Menschen mit HIV und AIDS leben.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung