Preis mit 25.000 Euro dotiert
Der hochdotierte Filmpreis Köln geht an die belgischen Regisseure und Autoren Jean-Pierre und Luc Dardenne. Der mit 25.000 Euro dotierte Preis, der sich werkübergreifend mit der Grammatik und Poetik der
audiovisuellen Medien auseinandersetzt, wird am Freitag 10. Oktober zum zweiten Mal von der Stadt Köln und der Filmstiftung NRW im Rahmen der Cologne Conference verliehen. Erster Preisträger der Auszeichnung war im vorigen Jahr Oscar-Gewinner Paul Haggis („L.A. Crash“).

Die Werke der Gebrüder Dardenne sind geprägt durch eine „unmittelbare und reduzierte Filmsprache von großer Intensität“, hieß es zur Begründung, „seit vielen Jahren tragen Jean-Pierre und Luc Dardenne durch ihren konsequenten und authentischen Stil zur Weiterentwicklung der Film- und Mediensprache bei.“ Ihr Spielfilmdebüt war 1987 die Produktion „Falsch“, ihren ersten großen Erfolg hatten die Brüder 1996 mit dem vielfach prämierten Einwandererdrama „Das Versprechen“ („La Promesse“). Das Sozialdrama „Rosetta“ markierte den internationalen Durchbruch der Dardennes, für diesen Film wurden „die belgischen Minimalisten“ (Peter Körte) 1999 in Cannes mit der Goldenen Palme ausgezeichnet.

Bei der Cologne Conference werden des Weiteren vier mit jeweils 10.000 Euro dotierte Auszeichnungen verliehen.

Den TV Spielfilm Preis für den besten Film des Festivalwettbewerbs erhalten in diesem Jahr Abi Morgan (Drehbuch) und Hetti Macdonald (Regie) für „White Girl“. Das 90-minütige TV-Movie der BBC schildert in bester Tradition des britischen Sozialrealismus das Leben einer Mutter und ihrer Tochter, die in einer englischen Stadt in ein Viertel ziehen, das fast ausschließlich von Muslimen bewohnt ist. Da Mutter Debbie vor allem mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist, wendet sich Tochter Leah immer mehr den Nachbarn zu – und findet Halt im Koran.

Mit dem Deutschen Casting-Preis wird bei der Cologne Conference 2008 Franziska Aigner-Kuhn für ihre Besetzungsarbeit bei der Kinoproduktion „Die Welle“ (Regie: Dennis Gansel) ausgezeichnet. Den Film mit Jürgen Vogel und Jennifer Ulrich in den Hauptrollen sahen in den deutschen Kinos rund 2,5 Millionen Zuschauer.

Der Hollywood Reporter Award geht an Christian Becker, 36, von der RatPack Filmproduktion. Mit dem Preis wird laut Statut eine aufstrebende Persönlichkeit aus dem Fernseh- und Filmbereich ausgezeichnet, „die bereits ein internationales Publikum auf sich aufmerksam  gemacht hat“. Christian Becker produziert derzeit zusammen mit Michael„Bully“ Herbig den Kinofilm „Wickie und die starken Männer“.

Der bei der Cologne Conference erstmals verliehene Future TV Award, geht an die Webproduktion Sex and Zaziki, produziert von Charly van Endert. Mit dem Preis werde eine „zukunftsweisende und herausragende Internet-Produktion“ ausgezeichnet.

[nh]