Prof. Dr. Joachim Metzner, Rektor der Fachhochschule Köln, sagte in seiner Eröffnungsrede: "Es ist kein Zufall, dass sich mehrere unserer Institute sehr konzentriert mit dem Thema Computerspiele befassen. Schließlich tragen wir damit unserer Standortsituation angemessen Rechnung: Köln wird immer deutlicher zu einem Zentrum der Computerspielkultur." Thomas Zeitner, Geschäftsführer von Electronic Arts Deutschland, ergänzte: "Wir müssen die Spielkultur als gesellschaftliches Phänomen begreifen und mit wissenschaftlichen Methoden durchleuchten. Nur so können Öffentlichkeit, Politik und Industrie zu einem besseren Verständnis kommen, von dem alle Beteiligten profitieren."

Podiumsdiskussionen zur Eröffnung
Die dreitägige Konferenz startete mit einer Podiumsdiskussion mit Vertretern aus Politik, Wissenschaft und Bildung. Dabei betonte Thomas Krüger, Präsident der Bundeszentrale für politische Bildung, die sozialen Aspekte des Spielens und setzte sich für eine verbesserte Lehrerausbildung ein, die das Thema Medienkompetenz stärker in den Fokus rückt. Eröffnet wurde die Diskussionsrunde von RTL-Chefredakteur Peter Klöppel. Der Journalist und Moderator gab dabei Einblicke in den eigenen Familienalltag: "Computerspiele gehören heute selbstverständlich zur alltäglichen Mediennutzung dazu. Aufgabe der Eltern ist es, zu schauen, was ihre Kinder in der Freizeit spielen."

Armin Laschet, Minister für Generationen, Familie, Frauen und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen sagte: "Es gibt einen kulturellen Gehalt von Computerspielen und es gibt eine wirtschaftliche Bedeutung für den Standort Deutschland. Die Konferenz ‚Clash of Realities‘ leistet einen wichtigen Beitrag zur Versachlichung der Diskussion." Wertvolle Computerspiele zu fördern und Medienkompetenz zu stärken, sei besser als eine inhaltlich verkürzte Diskussion. Dr. Jens Baganz, Staatssekretär im nordrhein-westfälischen Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, ergänzte: "Wir müssen die Medienerziehung und Medienkompetenz in den Fokus unserer Aufmerksamkeit stellen".

Der Videospielforscher Dr. Jesper Juul vom Massachusetts Institute of Technology durchleuchtete in seinem wissenschaftlichen Eröffnungsvortrag den zentralen Antrieb hinter der Lust am Spiel. Nach Jesper Juul ist es die unmittelbar erlebte Emotion, die das Spiel zu einem der interessantesten Medien überhaupt macht. Die Wechselwirkung von Erfolg und Misserfolg und das Ausprobieren mache für Menschen den Reiz am Spiel aus.

Bereits am Eröffnungstag nahmen mehr als 500 interessierte Besucher an der Konferenz teil. Die Tagung läuft noch bis einschließlich 7. März in der Fachhochschule Köln, Mainzer Str. 5, 50678 Köln. Der Eintritt beim "Clash of Realities" ist kostenlos.

Weitere Informationen: www.clash-of-realities.de

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