In Variante eins rollt der Transport im Süden aus Thüringen kommend bei Bad Kösen ins Land und wird weiter über Halle und Magdeburg Richtung Stendal geführt. In Variante zwei kommt der Zug aus Westen ebenfalls aus Thüringen nach Sachsen-Anhalt und rollt über Sangerhausen und Eisleben nach Halle, dann weiter wie bei Variante eins. Beide Routen sind etwa 270 Kilometer lang. Eine endgültige Entscheidung über die Routenplanung wollen die Innenministerien der betroffenen Länder in der kommenden Woche treffen.

Bundesumweltminister Röttgen will in Dialog mit Gorleben treten
Umweltminister Norbert Röttgen (CDU) hat am Donnerstag während der Bundestagsdebatte über den Umweltetat einen Besuch in Gorleben angekündigt. Er wolle das Erkundungsbergwerk am kommenden Donnerstag aufsuchen, um sich ein Bild über die Sicherheit der Endlagerstätte für den hoch radioaktiven Müll zu machen. Um die Eignung Gorlebens beurteilen zu können, müsse man in einen transparenten Dialog treten, äußerte der CDU-Politiker weiter. Zudem betonte Röttgen die staatliche Verantwortung in der atomaren Sicherheitsfrage. Mit seiner Reise nach Gorleben stellt sich der Minister der Forderung von Bürgerinitiativen nach einem Dialog, die nach den heftigen Protesten gegen den Castor-Transport und der Frage nach der Sicherheit des Salzstocks aufgekommen war. Das neue Atomgesetz der schwarz-gelben Koalition, das eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken auf durchschnittlich zwölf Jahre vorsieht, hatte in jüngster Vergangenheit heftige Kritik geerntet. Die Opposition warf der Regierungsspitze vor, sich einer ergebnisoffenen Standortsuche für ein Endlager zu verweigern. SPD-Umweltexperte Sören Bartol beklagte am Donnerstag in Berlin, Union und FDP würden nur "die Gier einiger Konzerne auf Kosten unserer Sicherheit" befriedigen. Röttgen hingegen verteidigte mit einem Verweis auf den Ausbau erneuerbarer Energien und dem damit verbundenen Zuwachs an Arbeitsplätzen die Energiepolitik der Bundesregierung. In der kontroversen Debatte um den Klimaschutz betonte der Minister das "international außerordentlich hohe Ansehen" der deutschen Umweltpolitik im Ausland. "Wir können es uns wirtschaftlich nicht leisten, auf Umweltpolitik zu verzichten", so Röttgens.

[dts]