Mit dem 1. Januar 2012 wird in Deutschland ein Mindestlohn in der Zeitarbeit eingeführt. Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Guntram Schneider kommentiert: „Die Einführung der sogenannten Lohnuntergrenze in der Zeitarbeit kommt leider mit einem Jahr Verzögerung. Bereits Ende 2010 hatte der Vermittlungsausschuss eine entsprechende Entscheidung zum Sozialgesetzbuch II getroffen“. Für Schneider müssen aber weitere Schritte folgen. Der SPD Mann tritt für Equal Pay, gleicher Lohn für gleiche Arbeit und ein Verbot für die Synchronisation, dass Menschen nur so lange bei der Zeitarbeitsfirma eingestellt sind, wie diese dies auch in dem Betrieb gebraucht werden, in den sie ausgeliehen sind. Zudem fordert Schröder eine Festschreibung der Höchstüberlassungsdauer, da er die Auffassung vertritt, damit werde die Stammbelegschaft ersetzt.„Ein Ersatz für einen allgemeinen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn ist die heutige Entscheidung aber nicht“, so Minister Schneider in Düsseldorf.


Linken-Chef Ernst: Leiharbeiter bleiben trotz Mindestlohn in Niedriglohnsektor gefangen
Nach Ansicht des Vorsitzenden der Linkspartei, Klaus Ernst, bleiben Leiharbeiter auch trotz des vom Bundeskabinett am Dienstag verabschiedeten Mindestlohns im Niedriglohnsektor gefangen. "Leiharbeit ist und bleibt ein Motor für einen Risikoarbeitsmarkt", sagte Ernst am Dienstag. Die Bundesregierung dürfe sich jetzt nicht ihrer Verantwortung gegenüber den Beschäftigten in der Leiharbeitsbranche entziehen, erklärte der Linken-Vorsitzende weiter. "Neben Equal-Pay ab dem ersten Tag in der Leiharbeitsbranche" fordere seine Partei "einen flächendeckenden gesetzlichen Mindestlohn von zehn Euro in der Stunde", sagte Ernst. Nur so könne sichergestellt werden, dass die Menschen ohne staatliche Hilfen von ihrer Arbeit leben können. "Löhne, die nicht existenzsichernd sind, sind sittenwidrig und gehören deshalb verboten", so Ernst weiter.

[ag, dts]