Berlin | Der Vorsitzende vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, hat das japanische Krisenmanagement beim Atomkraftwerk Fukushima scharf kritisiert und als Konsequenz die weltweite Ächtung der Atomtechnologie gefordert. Die Vorgänge in Fukushima seien skandalös und der Umgang der verantwortlichen Politik in Japan und des Kraftwerksbetreibers Tepco mit der Reaktorkatastrophe seien menschenverachtend, sagte Weiger „Handelsblatt-Online“. Die einzig richtige Konsequenz könne nur die sofortige weltweite Ächtung der Atomenergie sein, denn sie sei lebensbedrohend und unbeherrschbar. Nur so könnten Katastrophen wie in Fukushima oder Tschernobyl künftig vermieden werden.

Der Bundesvorsitzende der Umweltschutzorganisation „Naturfreunde Deutschlands“, Michael Müller, führt den „skandalösen Umgang“ mit Fukushima auf die generelle Unfähigkeit zurück, „sich vom Alten zu trennen, auch wenn es nicht mehr haltbar ist“. Man kenne zwar die Probleme, durchdringe aber ihre Tragweite nicht, sagte Müller „Handelsblatt-Online“. „Am problematischsten aber sei, dass über die großen Umbrüche der Zeit weder national noch international ein offener Diskurs geführt werde, der Lernprozesse auslöse und Veränderungen möglich mache. So sei das auch mit Fukushima.

Autor: dts