Bis neun Uhr heute Morgen war der Hauptbahnhof in Düsseldorf gesperrt. Die Bundespolizei hatte gegen 6:45 Uhr einen herrenlosen Koffer auf dem Bahnsteig zu den Gleisen 13/14 (S-Bahnverkehr) gefunden und vorsorglich Bahnsteige sowie eine Passage evakuiert. Während zunächst nur der betroffene Bahnsteig sowie direkt benachbarte Bahnsteige gesperrt wurden, ließ die Bundespolizei gegen acht Uhr den gesamten Bahnhof schließen. Anschließend öffneten Spezialisten der Bundespolizei den Koffer. In dem Gepäckstück befanden sich keine gefährlichen Gegenstände, sondern nur verschiedene Alltagsgegenstände und Müll. Gegen neun Uhr konnten alle Sperrungen wieder aufgehoben werden. Die Bundespolizei ermittelt nun den Eigentümer des Koffers.  Dem Verursacher drohen Schadensersatzansprüche für den polizeilichen Einsatz und die Zugverspätungen im Bereich der Deutschen Bahn AG.

In der Folge kam es zu umfangreichen Behinderungen und Verspätungen im Zugverkehr. Das hatte auch Auswirkungen auf den Schienenverkehr in Köln. Derzeit ist jedoch nur noch die S-Bahnlinie 6 betroffen. Sie erreicht die Bahnhöfe in Köln teilweise mit verspätet oder fällt komplett aus.

Aktualisiert um 18:05 Uhr
Bundespolizei nimmt 39-Jährigen fest
Die Bundespolizei konnte den Mann, der seinen Koffer im Düsseldorfer Hauptbahnhof abbstellte, inzwischen ausfindig machen. Videoaufzeichnungen ergaben, dass der 39-jährige Pole den Koffer kurz vor dem Auffinden auf dem Bahnsteig abgestellt und diesen fluchtartig verlassen hatte. In der Vernehmung gab der Mann an, dass er den Koffer am frühen Morgen in Düsseldorf gefunden und an sich genommen habe. In dem Koffer deponierte er anschließend aufgefundene Bekleidungs- und Alltagsgegenstände, die er in Düsseldorf und Umgebung gefunden hatte. Diese wollte er letztendlich in Polen verkaufen oder verschenken. Den Koffer ließ der Mann nach eigenen Angaben im Düsseldorfer Hauptbahnhof stehen, um weitere Gegenstände in Düsseldorf zu suchen. Nun drohen dem Mann, der von der Bundespolizei gegen 14.15 Uhr entlassen wurde, auf Grund der Zugverspätungen und dem notwendigen Polizeieinsatz zivilrechtliche Folgen. Die Kosten werden sich nach jetziger Einschätzung im fünfstelligen Bereich bewegen. Insgesamt erhielten 177 Züge 3.627 Verspätungsminuten.

[cs, ots]