Im Jahr 2007 wurden insgesamt 39.438 Kraftfahrzeuge in Deutschland als gestohlen gemeldet. Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Rückgang um fast 2.800 Delikte (7 %), womit die Gesamtentwicklung in diesem Kriminalitätsbereich – wie seit Jahren – rückläufig ist. Während 2006 noch 18.346 Personenkraftwagen auf Dauer entwendet worden waren, sank diese Zahl im Jahr 2007 auf 15.771 Fahrzeuge, was einem Rückgang um 14 % entspricht. Verglichen mit den Zahlen der vergangenen Jahre blieb der Anteil der auf Dauer entwendeten Pkw und Kombi an den Gesamtfahndungsnotierungen weitgehend konstant und lag erneut zwischen 40 % und 50 %. Das bedeutet, dass mehr als jedes zweite entwendete Fahrzeug im Rahmen von Fahndungsmaßnahmen oder Ermittlungen wieder aufgefunden wurde.

Die Zahl der im Ausland auf Dauer entwendeten Fahrzeuge deutscher Besitzer ist im Jahr 2007 um 25 % auf 2.104 Fälle gesunken (2006: 2.787). Bei den Lastkraftwagen waren, bei einem leicht rückläufigen Zulassungsbestand von 2,3 Millionen Lkw (2006: 2,6 Mio.), im Jahr 2007 insgesamt 1.972 gestohlene Lkw zu verzeichnen (2006: 2.013).

Durch Unterschlagung kamen im Jahr 2007 insgesamt 1.712 Pkw (2006: 2.136) abhanden. Unterschlagungsdelikte haben im Verhältnis zum Gesamtfallaufkommen in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, da die Täter mit einer Anpassung des Modus Operandi auf die verbesserten technischen Sicherungseinrichtungen der Hersteller reagierten. Die Fahrzeughersteller haben das unbefugte Öffnen und Wegfahren eines Fahrzeuges erheblich erschwert. Daher sind die Täter dazu übergegangen, Fahrzeuge anzumieten oder zu leasen, um diese anschließend zu unterschlagen.

Der seit 2003/2004 zunehmende illegale Fahrzeugteilehandel hat für die Täterseite bislang nicht an Attraktivität verloren. Da viele Fahrzeugteile bislang über keine individuelle Kennzeichnung verfügen, ist eine Zuordnung sichergestellter Kfz-Teile zu einem bestimmten Fahrzeug und somit zu einer Straftat nur sehr schwer möglich. Die Zahl der Diebstähle von Navigationsgeräten aus Pkw ist in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen. Waren im Jahr 2004 noch 10.637 entsprechender Delikte zu verzeichnen, stieg die Zahl der "Navi-Diebstähle" über 24.148 Taten im Jahr 2005 bis auf 42.463 im Jahr 2006. Auch für das Jahr 2007 ist mit 54.232 Delikten eine erhebliche Steigerung zu erkennen.

KA-Präsident Jörg Ziercke: "Mit jährlich fast 40.000 gestohlenen Kraftfahrzeugen und einem Schaden für die deutsche Versicherungswirtschaft – und damit mittelbar auch für die Versichertengemeinschaft – in dreistelliger Millionenhöhe besteht kein Anlass zur Entwarnung. Das Vorgehen der Tätergruppierungen im Bereich der internationalen Kfz-Verschiebung ist von hoher Professionalität geprägt und in Teilen der Organisierten Kriminalität zuzurechnen."

[ag;ots]