Zahngesundheit für Seniorinnen und Senioren im Fokus
Stand in den vergangenen Jahren vor allem das Thema Vorbeugung im Mittelpunkt, so entschieden die Initiatoren in diesem Jahr, das Thema Zahngesundheit im Alter in den Fokus zu rücken. Zwar habe man bei den Jugendlichen in Deutschland wesentliche Verbesserungen der Zahngesundheit erreicht, wie Dr. Rüdiger Butz, Vizepräsident der nordrhein-westfälischen Zahnärztekammer ausführte. Doch insbesondere im Alter gebe es steigende Zahlen bei Wurzelkaries und Parodontitis, den beiden häufigsten Zahnkrankheiten. Dabei kann jeder selbst vorbeugen und so verhindern, dass ihn Zahnschmerzen plagen und ihm dadurch ein Stück Lebensqualität abhanden kommt. „Betrachten Sie ihre Zähne wie einen Rasen, den sie jeden Tag pflegen müssen. Machen Sie das nicht, wuchern irgendwann schädliche Pflanzen“, schildert Prof. Dr. Michael J. Noack, geschäftsführender Direktor des Instituts für Zahn- und Kieferkunde an der Uniklinik. „Zweimal am Tag die Zähne putzen, am besten mit einer guten elektrischen Zahnbürste reicht in vielen Fällen schon aus. Die regelmäßige Pflege mit Zahnseide rundet die eigenen Maßnahmen ab“, rät Noack weiter. Trotzdem sollten Erwachsene sich in regelmäßigen Abständen einer professionellen Zahnreinigung unterzeihen. „Auch wenn Sie den Rasen selbst pflegen, hin und wieder muss ein professioneller Gärtner ran“, beschreibt Noack seinen Ansatz.

Kooperation zwischen verschiedenen Akteuren
Der bundesweite Aktionstag zur Zahngesundheit fand in diesem Jahr erstmals im DuMont-Karree in der Kölner Breite Straße statt. Das Gesundheitsamt war mit insgesamt fünf Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern vor Ort, inklusive ihres Amtsleiters Dr. Jan Leidel. Auch die Gesundheitsdezernentin ließ es sich nicht nehmen, vorbeizuschauen. „Der demografische Wandel hat die Konsequenz, dass die Gesundheitssysteme nicht mehr alles finanzieren kann. Darum ist Vorbeugung umso wichtiger“, erklärte Bredehorst in ihrer Eröffnungsrede. Zwar sei der Patient heute besser informiert, trotzdem könne man auch im fortgeschrittenen Alter noch Einiges für seine Zahngesundheit tun. Für Bredehorst war die Veranstaltung eine Premiere, übernahm sie erst im vergangenen Herbst die Gesundheitsverwaltung von ihrer Vorgängerin Ursula Christiansen.

Neben den bereits genannten Akteuren standen zwei Fachleute im besonderen Interesse der Menschen. Dentalhygienikerin Sylvia Fresmann und Zahnarzt Dr. Carsten Oberg hatten sich den ganzen Tag Zeit genommen, um mit professionellen Sichtungsgeräten individuell auf die Besucherinnen und Besucher einzugehen. Die Fachfrau aus dem Münsterland und der praktizierende Zahnarzt aus Hamburg touren bereits seit einiger Zeit durch die Republik, um mit Seminaren, Inhouse-Veranstaltungen und Fortbildungen ihre Kenntnisse zur Erhaltung der Mundhygiene zu verbreiten. So haben beide u.a. ein Zahngesundheits-Konzept für eine große Krankenversicherung entwickelt, wie Fresman stolz berichtet. Das Material inklusive professionellem Zahnarztstuhl wurde dabei von den Herstellerfirmen bereitgestellt, sie selbst arbeitet ebenso wie ihr Partner ehrenamtlich, wie Fresman abschließend betonte.

Für die Besucherinnen und Besucher bedeutete der Tag der Zahngesundheit einen kostenlosen Check ihrer Zähne sowie die Gelegenheit, mit einem Experten ohne Verpflichtung auf anschließende Behandlung über mögliche Maßnahmen zu reden. Neben der Diagnose des Arztes stand dabei vor allem das persönliche Gespräch im Vordergrund. Die Initiatoren schätzten, dass bis zu 80 Besucherinnen und Besucher in den Genuss dieser Beratungsleistung gekommen sind. Allerdings mussten viele, die erst im Laufe des Vormittags eintrafen, Wartezeiten von weit über einer Stunde hinnehmen. Immerhin stellten die Organisatoren dafür inmitten der geschäftigen Einkaufspassage Stühle bereit.


Ralph Kruppa [Köln-Nachrichten.de] für report-k.de / Kölns Internetzeitung
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