Birthler verdeutlichte: "Nach christlichem Verständnis gehen der Vergebung das Schuldbekenntnis und die Buße voraus." Die Täter müssten von sich aus dazu beitragen, dass die Wahrheit an die Öffentlichkeit kommt. "Die Karten müssen auf den Tisch", betonte die Bundesbeauftragte, erst dann könne man über Vergebung sprechen. Mit ihren Äußerungen widersprach Birthler dem Appell der neuen Bischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Ilse Junkermann. Die Kirchenfrau hatte die ehemaligen Stasi-Verfolgten jüngst zur Versöhnung mit den Tätern aufgerufen. Christen, die in der DDR drangsaliert worden seien, dürfen die Verantwortlichen dafür heute nicht verurteilen, hatte Junkermann gesagt. Birthler hob hervor, für Vergebung müssten "erst die Voraussetzungen gegeben sein". Leider müsse man aber immer wieder feststellen, dass es bei den Stasi-Tätern an Unrechtsbewusstsein fehlt. Es sei wenig "von einem Wunsch nach Vergebung sichtbar".


[dts]