Keine Entlastung vom Land?
Agnes Klein, Dezernentin für Bildung, Jugend und Sport in Köln, zeigte sich heute zuversichtlich. „Wir konnten 2010 alle Kernbereiche unserer Arbeit erhalten“, betonte Klein heute. So hätte etwa 2010 keine Jugendeinrichtung in Köln geschlossen werden müssen. „In Zeiten einer katastrophalen Haushaltslage ist das eine gute Nachricht“, so Klein. Allerdings hätte man bei den Ausgaben für die Träger einsparen müssen. „Die kriegen das aber hin“, beteuerte Klein. Auch das Urteil des Landesverfassungsgerichtes, das den Nachtragshaushalt der Landesregierung untersagt hat, bereite ihr keine Sorgen. Die Pläne von Rot-grün hätten Köln zwar entlastet, erklärte Klein, doch es werde schon weitergehen. Die 9,6 Millionen Euro, die das Land der Stadt Köln für den Ausbau der U3-Betreuung bereits überwiesen hätte, müsste Köln glücklicherweise nicht zurückzahlen. Verzichten müsse man jetzt wohl jedoch auf die Unterstützung für Kindergärten. Das Land hatte zugesagt, die Kosten für das dritte Kindergartenjahr in den Kommunen zu übernehmen, sodass alle Kinder in diesem Jahr beitragsfrei seien. In Köln gehen laut Klein bereits jetzt rund 50 Prozent der Kinder beitragsfrei in den Kindergarten. Denn alle Kinder mit einem Kölnpass oder Kinder, die bereits ein älteres Geschwister in der Kita haben, müssen keinen Beitrag zahlen.

Bedarf an U3-Betreuungsplätzen steigt
Positiv bewertete Klein heute auch das Projekt Kiwi. Nachdem das Verfahren aus Datenschutzgründen 2010 geändert werden musste, habe es zunächst einen Einbruch in der Nachfrage geben, so Klein. Im September 2010 habe man das Verfahren daher noch einmal geändert – seit dem sei die Nachfrage wieder angestiegen, sodass auch 2010 rund 80 Prozent der Familien mit Neugeborenen erreicht worden seien. Insgesamt besuchten rund 180 ehrenamtliche Kräfte die Familien. Für dieses Jahr sucht das Dezernat nun weitere Ehrenamtliche. Im März 2011 beginnt eine neue Fortbildung. Gesucht werden außerdem weiterhin Immobilien, Standorte und Investoren für neue Kindertagesstätten. Da in Köln die Zahl der Neugeborenen in jedem Jahr ansteigen, benötigt die Stadt weitere Kitaplätze. „Wir brauchen schon jetzt 1.000 Plätze mehr als wir noch vor zwei Jahren geplant haben“, so Klein. Bis zum Kindergartenjahr 2013/ 2014 müssten noch rund 3.700 Plätze geschaffen werden, um das der Versorgungsquote von 40 Prozent zu erreichen.

Weitere Gemeinschaftsschulen sollen folgen
Neben dem Ausbau der Kinderbetreuung will sich Klein in diesem Jahr vor allem um die Neueinführung der drei beantragten Gemeinschaftsschulen kümmern. Eine Entscheidung des Landes darüber, ob die Schulen an den Standorten Rochusstraße, Ferdinandstraße und Wuppertaler Straße ab dem Schuljahr 2011/ 2012 als Gemeinschaftsschulen angeboten werden, erwartet Klein in den kommenden Wochen. Schon im Februar könnten sich dann die ersten Kinder für die neuen Schulen anmelden. Große Umbaumaßnahmen seien dort nicht nötig, da an allen Standorten bereits Ganztagsunterricht angeboten worden sei. Sollte die Landeregierung für das Schuljahr 2012/ 2013 noch einmal einen Modellversuch für Gemeinschaftsschulen ausschreiben, hält Klein es für möglich, dass sich weitere zehn Kölner Schulen dafür bewerben könnten. Derzeit sei Köln neben Bremen die einzige kreisfreie Stadt in Nordrhein-Westfalen, die Gemeinschaftsschulen beantragt habe. Alle drei Schulen hätten zugleich einen Antrag auf inklusiven Unterricht gestellt. Denn auch den gemeinsamen Unterricht von Kindern mit und ohne Behinderung will Klein in diesem Har ausbauen. Dazu will sie im März den „Inklusionsplan 2012“ vorstellen.

Kunstrasenplätze sollen verdoppelt werden
Auch im Bereich des Sports sei 2010 viel geschehen, betonte Klein. So wäre trotz der Haushaltslage das Mitternachtssportangebot auf alle Bezirke in Köln ausgeweitet worden. Ausgebaut worden sei auch das Projekt „sicher schwimmen“. So würden seit dem vergangenen Jahr 169 Schulen mit Primarstufe an dem Programm teilnehmen. In diesem Jahr sollen weitere folgen. Zudem will Klein bis Ende 2011 den Bestand der Kunstrasenplätze von heute 11 auf 21 Plätze erhöhen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Foto oben: xtraxtrasounds/ www.pixelio.de