In diesem Hotel am Appelhofplatz fand heute morgen die Durchsuchung statt.
 
Im Detail meldet die Kölner Polizei: Seit 2002 beschäftigen die Ermittlungsbehörden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz  vier Männern (48 – 76) und zwei Frauen (36, 44) denen vorgeworfen wird, in 29 Fällen Auto- und Immobiliengeschäfte über Scheinfirmen abgewickelt zu haben. Der bisher bekannte Schaden beläuft sich auf mehrere hunderttausend Euro. 


Die Hotelgäste mussten ausziehen und sich eine neue Bleibe suchen, die Polizei riegelte den Eingang zu dem Hotel ab.

Bei Durchsuchungen eines Hotels in Köln sowie zweier weiterer Dependancen der Bande im Raum Bielefeld und in Verden (Niedersachsen), stellten die Fahnder umfangreiches Beweismaterial sicher. Die Polizisten nahmen heute zwei Tatverdächtige vorläufig fest – ein Dritter sitzt bereits seit einigen Wochen in einer Justizvollzugsanstalt ein.

Die Masche der Frauen und Männern war denkbar einfach. Im Auftrag angeblich solventer Firmen bestellten sie bei Autohändlern Sportwagen, Luxuslimousinen und Nutzfahrzeuge. Die Zahlungsfähigkeit sowie die Bereitschaft, die Autos tatsächlich zu kaufen, bestand jedoch zu keiner Zeit. Teure Autos, die sie zur Überbrückung der Zeit bis zur Lieferung der bestellten Autos von den Händlern erhielten, wurden unterschlagen oder beschädigt zurückgebracht. Schadensersatzforderungen beglichen die Betrüger mit ungedeckten Schecks und ließen sich dann nicht wieder blicken. 

Die Bande bereicherte sich aber auch mit betrügerischen Immobilienkäufen. Als sogenannte "Kaufnomaden" erwarben sie Luxusimmobilien im Wert von annähernd sechs Millionen Euro. Nach Eintragung der Auflassungsvormerkungen im Grundbuch kamen sie aber ihren Käuferpflichten  nicht mehr nach. So trat unter anderem die Haftung des Verkäufers für die Zahlung der zum Teil beträchtlichen Notarkosten ein. Die Verkäufer konnten die Immobilie nun aber wegen der grundbuchlichen Eintragung auch nicht ohne Weiteres verkaufen. Bis zur Klärung der Angelegenheit und der Rückabwicklung des Kaufes nutzten die dreisten Betrüger die repräsentativen Gebäude als Wohnsitz und Niederlassung für ihre Scheinfirmen, so auch im Fall des nun in Köln durchsuchten Hotels. 

[ag; ots; Fotos: Andi Goral für report-k.de]