Das Symbolbild zeigt einen Feldjäger der Bundeswehr. | Foto: via dts nachrichtenagentur

Köln | Artikel ergänzt | Die Bundeswehrkaserne in Köln-Wahn ist einem Medienbericht zufolge am Mittwochmorgen komplett abgeriegelt worden. Hintergrund sei der Verdacht auf eine Sabotageaktion, berichtet der „Spiegel“. Das Landeskommando NRW der Bundeswehr bestätigte die Schließung der Kaserne.

Demnach wurde möglicherweise in die Kaserne eingebrochen – das Leitungswasser könnte „kontaminiert“ sein, hieß es. Soldaten sowie zivile Kräfte seien dazu aufgefordert worden, kein Trinkwasser zu entnehmen. Laut „Spiegel“ sind Polizei, Feldjäger und der Militärische Abschirmdienst der Bundeswehr vor Ort, um dem Verdacht nachzugehen.

Weitere Details zu dem mutmaßlichen Sabotageakt waren zunächst unklar. Die Luftwaffenkaserne beherbergt drei Höhere Kommandobehörden, Teile der Flugbereitschaft des Bundesverteidigungsministeriums, Kommandobehörden sowie weitere militärische und zivile Dienststellen und Einrichtungen. Etwa 4.300 Soldaten sowie 1.200 Zivilangestellte sind in Köln-Wahn stationiert.

Trinkwasser auf Kasernengelände weist „abnormale Werte“ auf   

Bei der Untersuchung von Trinkwasser auf dem Fliegerhorst Köln-Wahn sind offenbar „abnormale Werte“ festgestellt worden. Das berichtet das „Redaktionsnetzwerk Deutschland“ unter Berufung auf Sicherheitskreise. Bei fünf bis sechs Feuerwehrleuten am Standort gebe es zudem Vergiftungserscheinungen, hieß es.

Nach Auffälligkeiten an einem Wasserwerk besteht der Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr. Die Kaserne wurde abgeriegelt. Im Raum steht der zunächst unbestätigte Verdacht, dass es sich bei der Wasserverschmutzung um Sabotage handeln könnte. Für die Untersuchung wurden Wasserproben entnommen.

Die Kaserne durfte zuletzt nicht mehr betreten oder verlassen werden. Die Polizei sperrte sie weiträumig ab. In der Kaserne sind mehrere Dienststellen untergebracht. Auch die Flugbereitschaft der Bundeswehr – zuständig für Reisen von Kabinettsmitgliedern und hohen Regierungsbeamten – hat dort ihren Sitz.

Der Vorsitzende des Verteidigungsausschusses, Marcus Faber (FDP), erwartet nach Aufklärung der Ereignisse am Bundesstandort Köln-Wahn eine Unterrichtung der Abgeordneten. „Die unklare Faktenlage zum Standort Köln-Wahn wird gerade aufgeklärt und der Ausschuss dann darüber unterrichtet“, sagte Faber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Nach Auffälligkeiten an einem Wasserwerk gehen Ermittler dem Verdacht auf eine Straftat gegen die Bundeswehr nach.

Bestätigung durch die Bundeswehr

Das Landeskommando der Bundeswehr in Nordrhein-Westfalen bestätigt offiziell die Schließung der Kaserne in Köln-Wahn. Das territoriale Führungskommando der Bundeswehr nehme den Vorgang außerordentlich ernst, so die Bundeswehr. Man arbeite vertrauensvoll und eng mit den Ermittlungsbehörden zusammen.