Anders als an den anderen Streiktagen zeigt die Anzeigtafel bei den S-Bahnen nicht mehr Verspätungen an, sondern es steht dort nur "Bitte Zugzielschild" beachten. Vereinzelt kommen S-Bahnen unregelmäßig und viele Fahrgäste haben sich eingefunden und warten. Auch viele Schülerinnen, Schüler und Azubis. Auf der Autobahn A 57 staute sich der Verkehr vor allem im Bereich des Kreuzes Köln Nord Richtung Kölner Innenstadt. Der Verkehr Richtung Oberhausen am Dreieck Heumar gegen 9:00 Uhr morgens wie immer kräftig, aber Auswirkungen des Streiks waren nicht zu erkennen.


So sah es heute morgen an der A57 aus: Die Kölner Polizei meldet ganz normalen Berufsverkehr mit den üblichen Staus.

Die Bahn hat aktuell die Auswirkungen veröffentlicht
Der Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) führt seit den heutigen frühen Morgenstunden zu erheblichen Beeinträchtigungen im Regional- und S-Bahn-Verkehr. Die Nahverkehrs- und S-Bahnzüge der Deutschen Bahn AG fahren nach Ersatzfahrplänen. Im Fern- und Güterverkehr sind Streiks weiterhin gerichtlich untersagt. Die Züge des Fernverkehrs verkehren fahrplanmäßig. In Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen fahren rund 50 Prozent der Regionalzüge. Die S-Bahn Rhein-Ruhr sowie die S-Bahn Stuttgart fahren im 30 Minuten-Takt. Vor allem im Osten Deutschlands sind die Auswirkungen des Streiks am gravierendsten.

Detaillierte Informationen bietet die Deutsche Bahn im Netz unter www.bahn.de

Für telefonische Informationen ist rund um die Uhr eine kostenlose Hotline unter 08000 99 66 33 geschaltet; Kunden aus dem Ausland können sich telefonisch bei der Hotline +49 1805 33 44 44 informieren (Gebühren je nach Herkunftsland und Provider). Trotz personeller Verstärkung kann es aufgrund der Vielzahl der Anrufe zu längeren Wartezeiten kommen, meldet die Bahn.

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Aktualisiert, 18:00 Uhr >
In NRW fuhren nach Bahnangaben 60% der Züge
Der für NRW zuständige Bahnsprecher Felser beschrieb die Situation in Nordrhein-Westfalen heute so: Der BAsisfahrplan habe gegriffen, was aus Sicht der Deutschen Bahn AG nicht heißen soll, daß es für die Kunden angenehm war. Rund 60 Prozent der Züge im S-Bahn und Nahverkehr verkehrten nach Auskunft der Bahn, aber eben viele auch nicht. Es waren nach Bahnangaben wesentlich weniger Bahnkunden als sonst üblich unterwegs, die Kunden haben sich darauf eingestellt. Auch wenn der Streik nur bis morgen um 8:00 Uhr andauert, rechnet Bahnsprecher Felser noch mit Auswirkungen bis zum Freitagabend und hofft am Samstag wieder im normalen Fahrplan zu sein.

GDL hofft auf Verständnis der Kunden und das Urteil um den Cargo-Verkehr bestreiken zu können
Die GDL meldet dass sie zum letzten Stand 16:00 Uhr in NRW 280 Streikende Lokführer hatte. Die Situation ist punktuell sehr unterschiedlich meldet die GDL, so kam es um 16:00 Uhr zu einem Totalausfall der S-Bahn-Linien S 6, S 7 und S 11 und damit war auch Köln betroffen, denn die Verbindung Köln-Essen und Köln-Bergisch-Gladbach unterbrochen. Im Bereich der Regionalbahnen geht die GDL in NRW von einem Ausfall von 45% aus. Auch bei der GDL ist man nicht sehr glücklich darüber gerade im Nahverkehr streiken zu müssen und hofft auf das Urteil am 2.11., dass den Lokführern einen Streik im Cargobereich ermöglicht. Froh ist man, auch wenn man weiß  das gerade der Streik im Nahverkehr die öffentliche Meinung gegen die Bahner aufbringen kann, doch immer noch in der Mehrheit der Bevölkerung Verständnis herrsche.

Bahn spricht von Millionenverlusten Deutschlandweit
Die Deutsche Bahn AG muss infolge der Streikaktionen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) erhebliche Einbußen hinnehmen. Dr. Karl-Friedrich Rausch, Vorstand Personenverkehr, sagte heute bei einer Zwischenbilanz nach 15 Stunden Streik in Berlin: „Allein an einem Streiktag wie heute verzeichnet die DB AG einen Schaden von zehn Millionen Euro. Und da sind weitere Verluste, die durch die anhaltende Verunsicherung unserer Kunden entstehen, noch gar nicht eingerechnet.“ Die Halbierung des Angebotes im Nahverkehr führt zum Rückgang der Fahrkarteneinnahmen im Nah- und Fernverkehr. Außerdem erhält die DB für Züge, die nicht fahren, keine Bestellerentgelte, mit denen die Länder den Nahverkehr finanzieren.

Weiter Informationen, auch zur verkehrlichen Situation in und um Köln, in Kürze.

[ag]