Köln, 1.06.2006, 0:00 Uhr >
Im Kontext der seit über zehn Jahren bestehenden Kooperation mit Bernd und Hilla Becher zeigt die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln, in Raum 1 das Werkkonvolut der Zeche Concordia. Sowohl für das Stadtbild von Oberhausen als auch für die umgebende Landschaft des Ruhrgebiets war das Steinkohlebergwerk mit angegliederter Kokerei bis zur Stillegung im Jahre 1968 über ein Jahrhundert hinweg prägend gewesen und hatte einen wesentlichen Faktor innerhalb der Kultur- und Wirtschaftsgeschichte der ehemals stark expandierenden Region dargestellt. Von Bernd und Hilla Becher wurde die traditionsreiche Anlage in einer ausführlichen Photodokumentation systematisch erfasst und kann nun erstmalig umfassend und in modellhafter Form präsentiert werden.

Foto: Bernd und Hilla Becher: Zeche Concordia, Oberhausen, D 1967

Die Werkgruppe der Zeche Concordia gehört zu rund 200 weiteren Photodokumentationen von industriellen Anlagen, die Bernd und Hilla Becher in ihrer Gesamtheit erfaßten und auf Grundlage der langfristig angelegten Kooperation mit der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur in spezifischen Zusammenstellungen erarbeiten.

Anlässlich der Ausstellung erscheint in der Reihe PATRIMONIA der Kulturstiftung der Länder, Berlin, die Publikation Bernd und Hilla Becher. Zeche Concordia, Berlin/Köln, 2006.

Parallel wird in Raum 2 die Werkgruppe der Fachwerkhäuser des Siegener Industriegebietes aus dem gemeinschaftlichen Bestand des Museums für Gegenwartskunst Siegen und der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur zu sehen sein, die mit Mitteln der Kunststiftung NRW erworben wurde.

In Raum 3 wird in thematischer Anbindung an die Photographien der Oberhausener Zeche Concordia eine Auswahl von rund 20 Photographien aus der Werkgruppe der Ruhrgebietslandschaften von Albert Renger-Patzsch (1897-1966) gezeigt, die zwischen 1927 und 1935 entstanden sind. Renger-Patzsch zählt zu den ersten Photographen, der das Ruhrgebiet in den 1920er Jahren als photographisches Sujet entdeckte und in seiner Eigenart als eine durch den Bergbau und die Montanindustrie geprägte Lebens- und Arbeitswelt darstellte.

Raum 4: Blick in die Sammlung – Ausgewählte Neuankäufe der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur aus den Jahren 2005/2006: William Christenberry, Horst Lang, Simone Nieweg, Gabriele und Helmut Nothhelfer, Judith Joy Ross, Martin Rosswog, August Sander u. a. Basierend auf den Ideen, die sich mit dem Begriff der sachlich-konzeptuellen Photographie verbinden, erweitert die Photographische Sammlung ihren Bestand kontinuierlich um historische wie zeitgenössische Positionen, die in dieser Kabinettausstellung exemplarisch vorgestellt werden.

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Infobox

Eine Ausstellung der Photographischen Sammlung/SK Stiftung Kultur, Köln
9. Juni bis 3. September 2006
Eröffnung am Donnerstag, 8. Juni um 19 Uhr

Die Photographische Sammlung/SK Stiftung Kultur, Im Mediapark 7, 50670 Köln
Ausstellung geöffnet täglich außer mittwochs 14 bis 19 Uhr
Eintritt: EUR 4,50 (ermäßigt EUR 2) – montags freier Eintritt
Internet:
www.photographie-sk-kultur.de

Björn Troll für report-K.de / Kölns Intenrnetzeitung