Tja und wer war dat jetzt all schuld?
Der Prinz Frank I. Nein, denn der feiert gerade, oder besser trauert gerade mit seinen Dreigestirnskollegen Bauer Günter und Jungfrau Reni bei "Zick Eröm" einer der längsten Sessionen des Jahrhunderts nach. Und der Prinz Frank I. fand erstmals seit Jahren Eingang ins Nubbelgebet der Jecken vom Kwartier Lateng. Denn wer war et schuld, dass Prinz Frank I. und der Papst beide knallrote Schuhe tragen… Na klar der Nubbel….

Neu war in diesem Jahr auch dass ein Glitzerjeck im Ganzkörperkostüm mit gleich gehaltener Narrenkappe aus Tupperwaredosen kleine Würste und Käseigelwürfel an die versammelte Trauergemeinde verteilte. Die Nubbel – unterschiedlich wie immer – und in diesem Jahr zum ersten Mal eine Nubbelin mit dabei, verkleidet als Schwarzwaldmädel. Und da die Nubbelin erst ganz zum Schluss kam und oben lag, verleitete dies den Vorbeter der heiligen jecken Gemeinde der Nubbelin den Namen Emanzipationsnubbel zu verpassen und festzustellen, dass die modernen Frauen immer oben liegen wollen. Der Scharfrichter führte die Nubbel aus Mannis Rästorang, dem Piranha, dem Museum, dem Engelbäät, der Roonburg, der Furchtbar, der Tankstelle, dem Hellers, dem Schmelztiegel, der Rock-WG, der Flotte und der Kölschbar ihrer gerechten Strafe zu.

Bevor die allerdings angezündet werden durften gab es erst das Nubbelgebet und die Erklärung warum man sechs Tage raderdoll war so manch einer ein Fisternöllchen angefangen und auch manch einer gar nicht nach Hause gegangen ist. Sie ahnen es der Nubbel war es Schuld. Aber wussten Sie auch, dass der Nubbel es auch schuld ist, dass
> die Kölner ihr Liebesglück mit Schlössern an der Hohenzollernbrücke finden…
> der dicke Pitter seinen Klöppel verloren hat…
> Prinz Frank I. und der Papst knallrote Schuhe tragen…
> das Archiv vor zwei Jahren eingestürzt ist und immer noch keiner weiß, wer schuld ist…
> das Theater mit dem Theater und Köln in ganz Deutschland zum Schauspiel wird…
> der FC just zur Karnevalszeit auf dem 11. Tabellenplatz steht…
> Gutti wegen Gänsefüßchen Tschüss sagen musste…
> die Ägypter den Mubarak in die Wüste geschickt haben…
> und den Gaddafi bald nachschicken werden…
> der Vulkan in Island mit seiner Asche den Flugverkehr durcheinandergeblasen hat…
> die Studenten hier im Kwartier Lateng keine Studiengebühren mehr zahlen müssen…
> wir den nächsten Karneval mit Pappnass feiern…
Sie ahnen es, all das und noch viel mehr war der Nubbel und die Nubbelin schuld. Auch dass wir jetzt alle kein Geld mehr in der Tasche haben, vom vielen Feiern.

Und dann durften die ausgewählten Gäste die Nubbel anstecken und mit dem Feuer beginnen und da man da am Besten darum herum tanzt gab es gleich mal dröhnend laut "Halleluja" von "Brings". Und die jecke Gemeinde flippte aus, sang aus vollem Hals und tanzte was das Zeug hielt. Klassisch natürlich "Mer losse der Dom in Kölle" und bei "Bei uns im Veedel" tropfte das Herz, die frischen oder schon älteren Liebespaare knutschten und saugten sich ineinander, die Freundeskreis bildeten enge Ringe und der Rest schunkelte sich in den Aschermittwoch, der natürlich erst einmal mit einem frischen Kölsch in einer der oben aufgezählten dafür bekannten Lokationen eingeläutet wurde.

Das Kölschglas in der Roonstraße, das vor der Nubbelverbrennung schunkelnd und Töne von sich gebend hin und herrollte war mittlerweile zerbrochen, aber Scherben sollen ja bekanntlich Glück bringen… und das Lied "Am Aschermittwoch ist alles vorbei" sang jetzt ein dicker Clown der nach Hause ging

[ag]