Liebe auf den zweiten Blick
„Kunst ist eine Sprache, die über alle Kulturen hinweg verständlich ist“, betonte heute Karin Piesch, Projektmanagerin des Veedelsmanagement Ehrenfeld. In diesem Sommer will sie daher für Jugendliche aus Bickendorf und Bocklemünd vier kulturelle Projekte unter dem Titel „Liebe auf den 2. Blick“ anbieten. Im Mittelpunkt aller Projekte steht dabei nämlich dem gemeinsamen Arbeiten in der Gruppe vor allem die Wiederverwendung von Müll und Schrott, der in Köln anfällt. So können die Jugendlichen etwa an einem Rhythmus-Orchester teilnehmen. Dort bauen sie ihre Instrumente selbst – etwa ein Schlagzeug aus alten Eimern – und lernen anschließend auf ihnen zu spielen. In einem weiteren Projekt können die Jugendlichen zusammen mit dem Künstler Odo Rumpf auf dessen Gelände „Odonien“ eine Schrott-Skulptur errichten. Dabei können sie nicht nur ihr künstlerisches Talent erproben, sondern auch das handwerkliche Arbeiten mit Metallen und Schrott erlernen. Die Skulptur soll anschließend sichtbar im Veedel aufgestellt werden.


Karin Piesch, Projektmanagerin im Verein "Veedelsmanagement Ehrenfeld"


Schmuck und Mode aus Müll
Darüber hinaus will Piesch die Jugendlichen zu einem Projekt einladen, in dem sie Trash-Skulpturen bauen können. Im Fokus sollen dabei überspitzte Darstellungen von menschlichen Körpern oder Statussymbolen stehen. Die Ergebnisse könnten etwa bei Ehrenfelder Veedelszug oder dem Stadtteilfest präsentiert werden. Im vierten Projekt dreht sich alle rund um die Themen Mode und Schmuck – statt aus feinen Perlen werden die Schmuckstücke und Mode-Accessoires hier jedoch aus Schrott und Müll entwickelt. Einige Designer in Ehrenfeld bieten dafür das Vorbild. In diesem Projekt will Piesch eng mit der Designszene im Veedel zusammenarbeiten und den Jugendlichen etwa auch den Einblick in ein Atelier ermöglichen. Insgesamt hat sie alle vier Projekte auf 19.000 Euro kalkuliert. Um die realisieren zu können, fehlen dem Verein nun noch 8.000 Euro. Dafür sucht der Verein nun Spenden.

Infobox: Der Verein „Veedelsmanagement Ehrenfeld“
Der Verein wurde vor acht Jahren gegründet und ist inzwischen kooperatives Mitglied der Arbeiterwohlfahrt in Köln. Seitdem bekleidet Ehrenfelds Bezirksbürgermeister Josef Wirges das Amt des Vorstandsvorsitzenden. Er selbst hatte den Verein mit initiiert. Der Verein organisiert eigene Maßnahmen und Projekte sowie unterstützt Institutionen im Veedel. Wurden zu Beginn der Gründung vor allem Projekte für mehr Sauberkeit und Sicherheit gefördert, organisiert der Verein heute vor allem kulturelle und soziale Projekte für Jugendliche in den Veedeln. Finanziert wird der Verein über Mitgliedsbeiträge. Die Jahresmitgliedschaft kostet Privatpersonen 50 Euro, Institutionen 300 Euro. Von den Geldern werden die Maßnahmen und eine hauptamtliche Stelle finanziert. Die Stelle hat seit August 2010 Karin Piesch übernommen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung
Foto oben: Saschalinski/ www.pixelio.de