Wenn sie sich als Cowboy oder Prinzessin, Pirat, Teufel oder Pippi Langstrumpf verkleiden dürfen, strahlen ihre Kinderaugen. Für die kleinen Jecken ist zum Glück die Auswahl an Karnevalskostümen groß. Dennoch, so warnte heut heute die Landesregierung, sollten alle Jecken auch auf die Sicherheit ihrer Kostüme achten. Generell sei Vorsicht angebracht, wenn auf den Produkten entgegen der Vorschrift keine eindeutige Herstelleradresse angegeben ist. Wer sich als Hersteller nicht zu erkennen gibt, lasse zumindest den Verdacht zu, dass er nicht mit seinem Namen hinter dem Produkt steht. Bei Mängeln oder gar Gesundheitsschäden sei es dann kaum möglich, Ansprüche gegenüber dem Hersteller geltend zu machen. Auch ein fehlendes CE-Kennzeichen bei Karnevalsspielzeug könne ein wichtiger Hinweis sein. Das CE-Kennzeichen bedeute zwar keine unbedingte Sicherheit bei Spielzeug, denn es wird nicht von einer unabhängigen Institution vergeben. Vielmehr ist es eine Erklärung des Herstellers, dass er die einschlägigen europäischen Sicherheitsvorschriften eingehalten hat. Wenn diese Erklärung aber fehlt, besteht Anlass zum Misstrauen.

Das Ministerium lässt nun 50 unterschiedliche Karnevalsspielzeuge und Kostüme für Kinder untersuchen. Sollte sich herausstellen, dass Vorschriften nicht eingehalten wurden, werden diese Artikel aus dem Verkehr gezogen. Die Bezirksregierung Köln und des Landesinstituts für Gesundheit und Arbeit überprüfen beispielsweise die Lautstärke und die Geschossenergie von Spielzeugpistolen im Hinblick auf mögliche Gehörschädigungen oder Augenverletzungen, die Entflammbarkeit von Perücken, sowie Masken und Kostüme, ob sie gefährliche Chemikalien enthalten. Außerdem werden Kostüme überprüft, ob sie mit Kordeln ausgestattet sind, an denen Kinder sich möglicherweise strangulieren können. Ergebnisse dieser Überprüfungen werden voraussichtlich Mitte Februar vorliegen.

Tipps zum Kostümkauf
Das Material: Kostüme und Perücken sollten möglichst aus Baumwolle gefertigt sein. Baumwolle sei nicht so leicht entflammbar wie Fasern aus Kunststoff. Wenn es sich aber um Kunstfasern handelt, müsse auf jeden Fall darauf geachtet werden, dass die Materialien schwer entflammbar sind. Laumann riet auch dazu, die Verkleidung vor dem ersten Auftritt zu waschen, da die Textilien meist Imprägnier- und Farbstoffe enthielten und sie deshalb die Haut reizen können.

Das Zubehör: Kostüme für Kinder sollten keine Schnüre oder Kordeln haben. Sie können sich beispielsweise auf dem Spielplatz an Geräten verfangen oder in schließenden Türen von Aufzügen, Bussen und Bahnen oder Rolltreppen hängen bleiben. Im schlimmsten Fall strangulierten sich die Kinder dann. Auch sollte beliebtes Zubehör wie Sheriffsterne oder Prinzessinnen-Kronen keine scharfen Kanten haben, an denen man sich leicht verletzten kann.

Die Ausstattung: Masken sehen gruselig oder lustig aus, aber sie dürfen den Kindern nicht die Luft zum Atmen nehmen. Deshalb sollten sie über ausreichend große Atemöffnungen verfügen. Auch dürften sie nicht stechend oder nach Benzin riechen, denn solch ein Material kann zu Übelkeit und Hautreizungen führen. Möglicherweise würden  sich hinter entsprechenden Gerüchen gesundheitsgefährdende Schadstoffe verbergen

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