Shari Reeves gab kurz nach Neun den Startschuss
Hände reiben, hochspringen, sichtlich fröstelnd versuchten sich die Läufer gegen 21:15 Uhr warm zu halten. Von Frühlingsnacht war weniger zu spüren und so dominierte warme Kleidung. Manche trugen sogar Handschuhe. Als Shari Reeves gegen 21:15 Uhr den Startschuss gab dauerte es über vier Minuten bis der Läuferlindwurm über die Zeimessmatte in die kühle kölsche Nacht gestartet war. Und stockfinster war es da schon, so dass der Lauf seinem Namen in diesem Jahr alle Ehre machte. Vom Start weg war einer immer ganz vorne: Erik Somssich von der LG ASV/DSHS Köln, bestimmte Lauf und Tempo, wenn auch nach der ersten Runde die Verfolger ihm noch in geringem Abstand an den Sohlen klebten. Am Ende spurtete er rasend schnell außen am Feld, das in die zweite Runde ging vorbei ins Ziel. Siegzeit für Somssich 0:33:35. Das war so schnell, dass er fast unbemerkt einlief.

Im Gespräch mit report-k.de war Somssich sichtlich zufrieden und lobte vor allem die tolle Stimmung an der Strecke: „Es ist immer schön, ob Tag oder Nacht am Rhein entlang zu laufen. Den Wind auf der Deutzer Brücke hätte ich schlimmer erwartet, das war richtig angenehm.“ Somssich freut sich schon ganz besonders auf den Brückenlauf, ein Muss-Termin für den engagierten ASV Sportler, der sich in diesem Jahr noch spontan entscheiden will, ob er sich auch den Köln-Marathon zutraut.

"Über die Deutzer Brücke laufen und den beleuchteten Dom sehen"
Die ebenfalls für die LG ASV/DSHS Köln startende 19 jährige Abiturientin Lisa Jaschke legte ebenfalls eine Top-Zeit vor: 0:37:20 und hielt die ihr folgende Zweitplatzierte Antonia Unger, ASV Köln, fast drei Minuten auf Abstand. „Das war immer ein Traum von mir, als Kölnerin einmal den Kölner Nachtlauf zu gewinnen, das war einfach toll heute Abend“, so Jaschke gegenüber report-k.de noch leicht ausgepumpt im Zielbereich des ASV Nachtlaufs und ergänzte „Es ist super über die Deutzer Brücke zu laufen und dabei zu sehen wie der Kölner Dom beleuchtet ist.“ In diesem Jahr will die Kölnerin auf alle Fälle wieder den Stadionlauf, die 10 Meilen von Köln auf der Poller Wiese und den Halbmarathon im Oktober im Rahmen des Köln-Marathon angehen.

2.218 Läuferinnen und Läufer im Ziel
Der ASV Nachtlauf gehört zu einem der beliebtesten Läufe in Köln und war auch in diesem Jahr wieder mit 3.000 Anmeldungen ausgebucht. Auf die Strecke gegangen und dies ist sicher auch den kühlen Witterungsbedingungen geschuldet, sind 2.218 Läuferinnen und Läufer, die auch die Zielmatte erreicht und überquert haben. Insgesamt 800 Frauen und 1.418 Männer gingen durchs Ziel. Dabei überquerten der letzte Mann und die letzte Frau gleichzeitig nach 1:23:17 die Ziellinie. Die große Beliebtheit des Laufes zielt sicherlich durch die Startzeit, aber auch durch den Variantenreichtum. Da geht es, übrigens hervorragend präpariert, am Rheinufer entlang, dann über die Brücken, bis in den stockfinsteren Rheinpark, wo kurz vor dem Ziel auch noch eine kleine Schikane, mehrere Treppenstufen eingebaut sind. So erlebt man laufend des Nächtens Urbanität gepaart mit städtischem Grün.

Der nächste größere beliebte Lauf des ASV Köln ist der Brückenlauf. Zu dem kann man sich ab sofort wieder anmelden und auch hier muss man sich sputen, denn der ist mindestens genauso beliebt, wie der ASV Nachtlauf. Der startet in diesem Jahr am 12.September 2010 wie immer vor der coolen Location des nördlichen Rheinauhafens am Sport und Olympiamuseum. Nach Überwindung der kleinen Drehbrücke am Schokoladenmuseum geht es über die Severinsbrücke, Hohenzollernbrücke, Mülheimer Brücke und Deutzer Brücke. Also über fünf Brücken musst man im September laufen.

[ag]