In den ersten sieben Monaten dieses Jahres konnten 5.870 der Arbeitsgemeinschaft Köln (ARGE) in Arbeit vermittelt werden. Bei einem Vergleich mit anderen Städten – mit ähnlichen Arbeitsmarktbedingungen – würde Köln laut ARGE Köln beim Ziel Integrationsquote hervorragend abschneiden. Die angestrebte Quote von 8,2 Prozent hätte sie mit einem Ergebnis von 8,4 Prozent dabei leicht überschritten werden können. Einen wesentlichen Grund für diesen Erfolg sieht Geschäftführer Klaus Müller-Starmann in der Einführung des neuen Kundenkontaktkonzeptes: So werden jährlich rund 250.000 Integrationsgespräche von ARGE-Beschäftigten mit Hilfebedürftigen geführt. Darüber hinaus wird die ARGE rund 98 Millionen Euro  im Jahr 2009 in arbeitsmarktliche Leistungen investieren. Das sind fast 22 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Davon fließen in diesem Jahr 11 Millionen mehr in die unmittelbare Förderung von sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungen. Gemeint sind damit zum Beispiel Eingliederungs- oder Beschäftigungszuschüsse, die Arbeitgeber unter bestimmten Bedingungen für Neueinstellungen von ARGE-Kunden bei der ARGE beantragen können.

Zwei Drittel sind abends völlig erschöpft
Mit Unverständnis reagiert der ver.di – Bezirk Köln auf die jüngste Meldung der ARGE Köln. „Es ist bedauerlich, dass die hohe Arbeitsunzufriedenheit der Beschäftigten der ARGE Köln im Erfolgsbericht der ARGE Köln verschwiegen wird“, kritisiert Suna Sayin, Gewerkschaftssekretärin des Fachbereichs Gemeinden im ver.di-Bezirk Köln, den Bericht der ARGE-Geschäftsführung. Dabei hätte man dieser die Ergebnisse einer Umfrage zur Arbeitszufriedenheit bei ARGE-Beschäftigten mitgeteilt. Darin würden nahezu zwei Drittel (65,8%) der Beschäftigten über zu hohe Belastungen am Arbeitsplatz klagen. Mehr als die Hälfte (58,9%) der Beschäftigten gäben an, dass sie an ihre Arbeit denken, wenn sie nachts nicht schlafen können. Immerhin 39,9 Prozent der Beschäftigten würden keinen Ausgleich in ihrer Freizeit finden, weil sie nicht abschalten können. Zwei Drittel (67,6%) der Beschäftigten sind laut Umfrage abends von der Arbeit völlig erschöpft. „Hier werden auf dem Rücken der Beschäftigten unter enormem Druck Planzahlen verwirklicht. Die Zufriedenheit und auch die Gesundheit der Beschäftigten bleiben dabei auf der Strecke“, so Peter Meyer, Gewerkschaftssekretär des Fachbereichs Sozialversicherung im ver.di Bezirk Köln.

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