Noch immer wirkt sich der Aufschwung der letzten Jahre auf dem Arbeitsmarkt aus und die Agentur kann immer noch einen Rückgang von 5 Prozent im Vorjahresvergleich melden.
„Die Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt fällt aus. Aber der Anstieg der Arbeitslosigkeit in Köln ist vergleichsweise noch moderat. Allerdings beträgt er bei den eher kurzfristig Arbeitslosen des Kundenzentrums der Arbeitsagentur im Vorjahresvergleich bereits nahezu 25 Prozent. In der ARGE sinkt die Arbeitslosigkeit noch um zwölf Prozent“, beschreibt Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln die Entwicklung auf dem Kölner Arbeitsmarkt.

In den ersten vier Monaten des Jahres haben sich 6.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, als die die wieder einen Job gefunden haben und die Kölner Agentur rechnet mit einer Verstärkung dieses Trends. Aber die Agentur hat aktuell 6.000 offene Stellen zu bieten. Zudem habe die Kurzarbeit einen positiven Effekt, sonst wären die Arbeitslosenzahlen schon über die des Vorjahres gestiegen, meldet die Agentur. Erfreulicherweise werden auch mehr Lehrstellen angeboten als noch im Vorjahr, also genau gegen den Trend. Rund 500 Betriebe haben Kurzarbeit angemeldet und etwa 15.000 Menschen befinden sich aktuell in Köln in Kurzarbeit. Die Arbeitsagentur will dennoch die Menschen vor allem qualifizieren, denn gerade für un- oder angelernte Kräfte wird es immer schwieriger einen Job zu finden.

Hier gibt es die meisten freien Stellen
Am stärksten nachgefragt werden Büro- und Verwaltungsberufe (1.008 freie Stellen im Bestand), Metall- und Elektroberufe (875), Dienstleistungskaufleute (522), Sozial- und Erziehungsberufe (614), Gesundheitsdienstberufe (462),Warenkaufleute (375), Ordnungs- und Sicherheitsberufe (284), Ingenieure (203), Gästebetreuer (182), Lagerverwalter und Transportarbeiter (154) sowie Verkehrsberufe (144).

Im europäischen Vergleich steht die Bundesrepublik noch passabel da, vor allem auch wegen der Instrumente wie etwa Kurzarbeit. Am schlechtesten schneiden dort Großbritannien und Polen ab. Dennoch auch europaweit ist der Trend, dass mehr Menschen ihre Jobs verlieren, als Menschen Arbeit finden deutlich zu sehen. Eine Erholung erwartet man erst Ende 2010.

Hinweis zur Grafik: Für Bezirke der Agenturen für Arbeit gibt es keine saisonbereinigten Arbeitslosenzahlen. Um die Entwicklung der Arbeitslosigkeit wenigstens näherungsweise von saisonalen Einflüssen zu bereinigen wird ein gleitender 12-Monatsdurchschnitt berechnet, der jeweils dem mittleren Monatswert zugeordnet wird. Für die letzten sechs Monate ist der Durchschnitt auf diese Weise jedoch nicht zu ermitteln. Quelle: Arbeitsagentur Köln; Grafik: report-k

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