Der Saal im Museum Ludwig war voll, voll mit Menschen mit grauem Haar. Die Alt-68er und ihre direkten Nachfahren ernannten Hedwig Neven DuMont und Kurt Holl zu alternativen Ehrenbürgern. Für ihr gesellschaftliches Engagement vor allem für den Rom e.V. wurden beide zu alternativen Ehrenbürgern ernannt. Ein Engagement dass eine hohe Würdigung verdient hat. Mit der heutigen Würdigung hat Köln vier alternative Ehrenbürger, die das Komitee, das sich selbst eingesetzt hat, ernannt hat. Es sind  Pfarrer Franz Meurer, 2002 und der Künstler Gunter Demnig 2006.

In der Laudatio für Hedwig Neven DuMont heißt es: „Ihre glaubhafte Empathie, die engagierte Solidarität mit den Roma, die sie trotz aller Irritation gerade in ihren Kreisen auch öffentlich vertreten hat, bis hin zur Tätigkeit im Vorstand  des „Rom e.V.“ macht sie zu einem Vorbild bürgerschaftlichen Engagements.“ Hedwig Neven Du Mont ist geborene Prinzessin von Auersperg und verheiratet mit dem Kölner Ehrenbürger und Verleger Alfred Neven Du Mont.

Der zweite Ausgezeichnete, Kurt Holl, hat eine bewegtere Vergangenheit. Eigentlich Lehrer, belegt mit Berufsverboten, dann doch Lehrer, aber nie verbeamtet, zeitweise als Arbeitsloser zwangsverpflichtet auf den Melaten-Friedhof, engagiert für den Rom e.V. und Initiator und Retter der Gedenkstätte EL-DE Haus, um nur einiges zu nennen. Gestreng nach den selbst gesetzten Regeln des Preises, der vorsieht dass mit der Alternativen Ehrenbürgerschaft Personen für ihr Wirken eine Ehrung erfahren sollen, die sie von ratsoffizieller Seite mit größter Wahrscheinlichkeit nicht erhalten würden, eine Wahl die plausibel erscheint.

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