Bei einem Autobombenanschlag auf eine Kirche sind am Samstag in der ägyptischen Stadt Alexandria mindestens 21 Menschen getötet worden. Laut offiziellen Angaben wurden mindestens 43 weitere Menschen verletzt. Die Drahtzieher des Anschlags ließen die Bombe 20 Minuten nach Mitternacht detonieren, als die koptischen Christen eine Neujahrsmesse feierten. Bislang liegt noch kein Bekennerschreiben vor. Wie das ägyptische Innenministerium mitteilte, befinden sich unter den Verletzten mindestens acht Muslime. Staatschef Mubarak erklärte, dass alle Ägypter – Christen und Muslime – gegen die "Kräfte des Terrorismus" Geschlossenheit demonstrieren sollen. Die Kopten sind die größte christliche Glaubensgemeinschaft im Nahen Osten. Sie machen circa zehn Prozent der Bevölkerung von Ägypten aus und sehen sich alltäglichen Benachteiligungen ausgesetzt. Vor kurzem drohte eine al-Qaida-nahe Gruppe mit Anschlägen gegen Christen im gesamten Nahen Osten. Hintergrund ist die "Geiselnahme" zweier Frauen, die zum Christentum konvertierten. Diese sollen von den koptischen Christen gefangen gehalten werden.

Koptische Christen haben sich nach einem Autobombenanschlag gewaltsame Auseinandersetzungen mit ägyptischen Sicherheitskräften geliefert. Hunderte Demonstranten reagierten mit Wut auf den Anschlag, der eine halbe Stunde nach dem Jahreswechsel eine Kirche in Ägypten erschütterte. Dabei verloren 21 Menschen ihr Leben, mindestens 79 weitere Menschen wurden verletzt. Die Demonstranten formierten sich in mehreren kleinen Gruppen, warfen Flaschen und Steine auf die Sicherheitskräfte, die den Anschlagsort abgeriegelt hatten. Dabei skandierten sie "Feige Terroristen – das Blut der Kopten ist nicht umsonst". Staatschef Mubarak sprach von "einer abscheulichen Tat" und beschuldigte "ausländische Elemente" als mögliche Drahtzieher, ohne weitere Details zu nennen. Weiterhin kündigte Mubarak harte Reaktionen an. Seine Sicherheitskräfte würden dafür Sorge tragen, dass die Täter gefunden und "dem Terrorismus der Arm abgehackt" werde. Unterdessen verurteilte Papst Benedikt XVI. in seiner Neujahrsansprache religiöse Intoleranz und rief zu einem entschiedenen Eintreten für den Frieden auf.

[dts]