Dreisatz und Prozentrechnung haben es in sich. Viele Auszubildende zittern jetzt schon vor ihrer Abschlussprüfung im Mai. Die Agentur für Arbeit unterstützt die jungen Leute nun bei den Vorbereitungen. „Ausbildungsbegleitende Hilfen“, so heißt die Nachhilfe für Auszubildende. Sie ist kostenlos – für den Lehrling wie auch für das Unternehmen, in dem er die Lehre absolviert. Die Kosten trägt komplett die Agentur für Arbeit.

„Mit der Nachhilfe, die ich hier bekomme, hätte ich die Prüfung sicher geschafft.“ Ayse Kazkondu ärgert sich, dass sie nicht schon im dritten Lehrjahr die ausbildungsbegleitenden Hilfen wahrgenommen hat. Die 21-Jährige lernt bei der JP Haircompany in Köln-Buchheim Friseurin und hat im Januar ihre Abschlussprüfung nicht bestanden. Nun übt sie jeden Mittwoch nach der Berufsschule drei Stunden Mathe im Institut für schulische und berufliche Bildung (isbb). „Wir wollen, dass die Auszubildenden ihre Lehre mit Erfolg absolvieren“, sagt Peter Welters, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Köln. „Deshalb bieten wir die ausbildungsbegleitenden
Hilfen bereits ab dem ersten Lehrjahr an. Einzige Voraussetzung sind schlechte Noten in der Berufsschule und ein Ausbildungsvertrag.“

Sevgi Aksu bereitet sich auf die Abschlussprüfung vor. Die künftige Friseurin ist froh über die ausbildungsbegleitenden Hilfen. „Es ist leichter, in einer kleinen Gruppe gemeinsam zu lernen als
allein zu Hause“, stellt die 23-Jährige fest. Sie will sich intensiv auf das Beratungsgespräch vorbereiten, das sie in der Prüfung führen muss. „Dadurch verliere ich die Angst vor der Prüfung
und bekomme mehr Sicherheit für das Gespräch.“ Peter Welters empfiehlt, rasch zu handeln: „Der Prüfungstermin rückt näher. Jugendliche, aber auch Ausbilder, die den Erfolg der Abschlussprüfung gefährdet sehen, sollten umgehend Kontakt zur Berufsberatung aufnehmen. Spätestens zwei Monate
vor dem Prüfungstermin sollte die Nachhilfe beginnen.“

[nh]