Die Öffentlichkeit nimmt beim Thema Adoption mittlerweile verstärkt die Bewerbersicht, ihre Kinderlosigkeit und ihren Weg zum Kind wahr, urteilten die Fachleute. Den Kindern, die in Deutschland oder im Ausland ohne Familie aufwachsen, wird weniger Aufmerksamkeit zuteil. Die Adoptionsfachkräfte müssen sich mit immer extremeren Vorstellungen und Wünschen der Bewerberfamilien auseinandersetzen, die vor allem durch das Internet verbreitet werden. Um aber der Maxime „Eltern für Kinder – nicht Kinder für Eltern“ gerecht zu werden, sind von der Adoptionsvermittlung umfangreiche pädagogische, psychologische und rechtliche Kenntnisse gefordert. Nur so können die Belange der zu vermittelnden Kinder weiterhin an erster Stelle stehen. „Adoptivkinder brauchen besondere Aufmerksamkeit, Adoptiveltern müssen daher viel Geduld und Verständnis mitbringen. Von einer Vermittlung in eine Familie hängt für die Kinder sehr viel ab, deshalb ist es wichtig, dass alle Rahmenbedingungen im Vorhinein sorgfältig geprüft werden“, so Mützenich weiter.

Die Landesjugendämter des LVR und des LWL (Landschaftsverband Westfalen-Lippe) sind Träger der beiden zentralen Adoptionsstellen in Nordrhein-Westfalen.„Mit der Adoptionsvermittlung erfüllt das LVR-Landesjugendamt eine sehr verantwortungsvolle Aufgabe“, so Michael Mertens, LVR-Dezernent für Schulen und Jugend. „Schließlich gilt es, nicht einfach Wünsche und Hoffnungen zu erfüllen, sondern Kinder erfolgreich und langfristig an Eltern zu vermitteln und ihnen ein stabiles Familienleben zu ermöglichen“, so Mertens weiter.
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