Genüßlich verspeist dieser junge Quittenwaran eine Heuschrecke

Entdeckt in Duisburg
Die Entdeckung des Quittenwarans (Varanus melinus) ist abenteuerlich. Als eigene Art wurde er im Jahr 1997 bei einem Zoohändler in Duisburg entdeckt. Entdeckt vom Kurator des Kölner Aquariums Dr. Thomas Ziegler und Professor Dr. Wolfgang Böhme vom Museum König aus Bonn. Wie der Quittenwaran aus Indonesien nach Deutschland kam ist unklar. Ziegler hat aber eine Idee, denn 1997 war die Zeit der schlimmen und ausgedehnten Waldbrände in Indonesien und so seien wahrscheinlich die lokalen Tierhändler nicht in ihren angestammten Gebieten unterwegs gewesen, sondern in neuen und unbekannten. Und dabei sei mehr durch Zufall der Quittenwaran gefangen und dann bis nach Duisburg verschickt worden. Sofort allerdings sei den Experten klar gewesen, dass es sich um eine neue Art gehandelt haben muss. Den Namen gaben die Forscher dem Waran, weil er als ausgewachsenes Tier eine so schöne quittengelbe Färbung trägt. Auch wenn die Entdeckung schon 13 Jahre zurückliegt, weiß man bis heute nicht, wie die Quittenwarane in ihrem natürlichen Lebensraum leben. Aufgrund der unsicheren politischen Lage sei es derzeit auch unmöglich eine Forschungsstation auf den indonesischen Inseln aufzubauen, sagt Ziegler gegenüber report-k. So müssen sich die Forscher darauf beschränken die Art hier in Europa zu erforschen.



Genüßlich verspeist dieser junge Quittenwaran eine Heuschrecke

Alle Waranarten sind international durch das Washingtoner Artenschutzabkommen (CITES) geschützt. Das dem Kölner Zoo nun die Nachzucht von bereits in Zoos geborenen Tieren gelingt ist eine europäische Sensation. Denn so Ziegler, damit sei gewährleistet, dass die Art nicht aussterbe. Im Brutkasten wurden die acht kleinen Jungwarane herangezogen, die als sie schlüpften 33-35 gr. Wogen. Heute sind sie schon größer und seit zwei Tagen auch im Aquariumhaus des Kölner Zoos zu bewundern. Sollte nun die Art in der Natur aussterben könnte man mit den Nachzuchten in den Zoos wiederum eine Auswilderung versuchen und so die Art erhalten. Gerade in diesem Jahr das das Motto „International Year of Biodiversity“ trägt, sie dies ein besonderer Erfolg, so der Kölner Zoo.

Am Samstag war der internationale Tag der Artenvielfalt im Kölner Zoo
Auch der Kölner Zoo beteiligt sich am „International Year of Biodiversity“ und das nicht nur mit dem Quittenwaran. Sondern auch mit Kleideraffe oder Nacktkehl-Lärmvogel. So konnte man an ganz vielen Stationen im Zoo, etwa bei den Tapiren, oder im Aquariumhaus sich an Infomobilen informieren. Dazu kamen Tierpflegersprechstunden und Führungen. Auch der NABU oder die Berggorilladirekthilfe waren vor Ort. Der Nationalpark Eifel zeigte die Vielfalt der Arten.

[ag]