„Beijing huanying nin – herzlich willkommen in Peking“ heißt es in dieser Woche nicht nur für Athleten und Sportbegeisterte aus aller Welt, sondern auch für eine Delegation der Stadt Köln unter der Leitung von Oberbürgermeister Fritz Schramma. Sie reist vom 9. bis zum 16. August 2008 anlässlich der olympischen Sommerspiele in die Partnerstadt sowie nach Xi’an. Zu der Abordnung gehören Wirtschaftsdezernent Dr. Norbert Walter-Borjans, Professor Dr. Walter Tokarski , Rektor der Sporthochschule Köln, der Leiter des Akademischen Auslandsamts der Universität zu Köln, Dr. Stefan Bildhauer, sowie Vertreter der städtischen Wirtschaftsförderung und des OB-Büros für Internationale Angelegenheiten. Begleitet wird die Gruppe von der Chinaberaterin und Wirtschaftsbotschafterin der Stadt Köln, Zhou Meng. Schwerpunkte der Reise sind Gespräche zur Intensivierung der städtepartnerschaftlichen Verbindung zu Peking, der Ausbau der Wirtschaftsbeziehungen, verstärkte Zusammenarbeit im Universitäts- und Wissenschaftsbereich sowie der sportliche Kontakt bei den Olympischen Spielen.

20 Jahre Städtepartnerschaft Köln-Peking
Kernanliegen ist der Ausbau der freundschaftlichen Beziehungen im Sinne des „Memorandum of understanding“, das im letzten Jahr aus Anlass des 20-jährigen Bestehens der Städtepartnerschaft Köln-Peking unterzeichnet wurde. „Wir wollen gegenüber unserer Partnerstadt deutlich machen, dass der Stadt Köln die große Bedeutung der Olympischen Spiele für die Menschen in China bewusst ist“, betont Oberbürgermeister Fritz Schramma. „Der olympische Gedanke steht für fairen Wettbewerb, Völkerverständigung und Frieden. Während der Spiele in Peking kann der Sport Brücken bauen und der Förderung des Dialogs und der Verständigung dienen.“ Unter anderem werden Oberbürgermeister Schramma, Wirtschaftsdezernent Walter-Borjans und Professor Tokarski am 10. August an einem Empfang des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) teilnehmen. Vorgesehen ist außerdem ein Besuch der Fechtwettkämpfe mit Beteiligung von Kölner und Pekinger Athletinnen. Dabei will die Kölner Delegation Fechtweltmeisterin Britta Heidemann unterstützen. Die Kölner China-Expertin ist nicht nur wegen ihrer herausragenden sportlichen Leistungen, sondern auch wegen ihres großen Engagements für die deutsch-chinesischen Beziehungen zur „offiziellen Botschafterin der Stadt Köln bei den Olympischen Spielen 2008“ ernannt worden.

Kooperation der Universitäten
Thema des Besuchs wird auch der erfolgreiche Brückenschlag zwischen der Universität zu Köln und der Universität für Politik- und Rechtswissenschaften Peking sein. Seit über zehn Jahren besteht eine intensive Partnerschaft zwischen der Kölner Rechtswissenschaftlichen Fakultät und der China University of Political Science and Law. Gemeinsam mit Dr. Bildhauer vom Akademischen Auslandsamt der Kölner Uni wird OB Schramma am 14. August die „Summer School“ an der Pekinger Universität besuchen, an der im Rahmen des deutsch-chinesischen Studienaustauschprogramms etliche Kölner Studenten teilnehmen. Vor Ort will man über eine weitere Stärkung der wissenschaftlichen Zusammenarbeit mit den chinesischen Partnern reden. Auch ein Besuch der Beijing Sports University, seit 1978 Partner-Hochschule der Deutschen Sporthochschule Köln, steht auf dem Programm.

Treffen mit Olympiasportlern
Neben Gesprächen mit hochrangigen Vertretern der Pekinger Stadtregierung ist außerdem die Unterzeichnung eines „Memorandum of friendly Cooperation“ mit der Wirtschaftsförderung Peking vorgesehen. Ein weiterer Höhepunkt wird der „Kölner Abend“ im „Deutschen Haus“ im Hotel Kempinski sein. Das „Deutsche Haus“ ist offizieller Treffpunkt der deutschen Olympiamannschaft. Neben „Köln-Botschafterin“ Britta Heidemann haben weitere bekannte Sportler, Vertreter der Stadt Peking sowie Gäste aus Politik, Wirtschaft und Medien ihr Kommen angekündigt. Bei dem Abend wird Professor Walter Tokarski seinen Pekinger Amtskollegen Professor Tian Maijiu mit der Medaille der Deutschen Sporthochschule Köln auszeichnen. Professor Tian, der in Köln promoviert hat, erhält die Auszeichnung für seine großen Leistungen im Bereich der Sportwissenschaften in China sowie für die Pflege der chinesisch-deutschen Zusammenarbeit. Neben einem Buffet mit Kölsch erwartet die Besucher als weiteres Highlight der Auftritt der Kölner Band „The Smu“, die mit ihrem Olympia-Hit „Beijing“ auf China-Tour ist.

Am 15. August ist dann ein Treffen mit dem Vizeminister der chinesischen Luftfahrtbehörde CAAC geplant, an dem auch Flughafen-Chef Michael Garvens teilnehmen wird. Unter anderem sollen dabei die Gespräche über eine mögliche Direktflugverbindung Köln-Peking fortgesetzt werden. Am Abend sind die Vertreter der Stadt Köln zu einem Empfang beim Deutschen Botschafter in China, Dr. Michael Schäfer, eingeladen.

Kölner Delegation in Xi’an
Darüber hinaus wird die Kölner Delegation auch Station in Xi’an machen, der ehemaligen Hauptstadt des alten Kaiserreichs. In aller Welt bekannt durch die Gräber mit den Terracotta-Figuren, Weltkulturerbe seit 1984, ist die Hauptstadt der Provinz Shaanxi heute auch eine der führenden Wirtschaftsmetropolen Chinas und wichtiger Hightech-Standort. Mit der dortigen Wirtschaftsförderung hatte die Stadt Köln im Jahr 2006 ein Kooperationsabkommen unterzeichnet, in dem eine gegenseitige Förderung der Wirtschaftskontakte vereinbart wurde. Diese sehr gut funktionierende Zusammenarbeit soll jetzt mit der Provinzregierung ausgebaut werden. Dazu sind Treffen mit dem Provinzgouverneur von Shaanxi sowie dem Bürgermeister von Xi’an geplant. In Zusammenarbeit mit der Stadt- und Provinzregierung wird es außerdem eine Standortpräsentation der Stadt Köln geben. Neben einem Besuch des Hightech-Distrikts steht auch ein Empfang für die Kölner Delegation auf dem Programm.

Köln ist das drittgrößte China-Zentrum in Deutschland. Zu dieser erfolgreichen Entwicklung hat maßgeblich die China-Offensive der Stadt beigetragen, die Oberbürgermeister Fritz Schramma im April 2005 gestartet hatte. Ziel der Initiative ist es, Kölns Stellung als Europa-Brückenkopf für die chinesische Wirtschaft auszubauen. Aktuell sind 170 chinesische Wirtschafts- und Handelsunternehmen in Köln ansässig. Ziel ist es, im Olympia-Jahr die 188. Ansiedlung zu erreichen – die „8“ ist die chinesische Glückszahl.

[cs; Quelle: Stadt Köln]