Wolf Biermann trifft William Shakespeare – der Liedermacher hat eine Reihe von Sonetten des vielleicht genialsten Dichters der Menschheit übertragen und vertont. Biermann arbeitete als „Dolmetzsch“ frei und treu zugleich, wie Luther sagen würde. Authentisch und dennoch autark transportierte der Liedermacher 40 besonders starke Gedichte von Shakespeare in die Sprache unserer Zeit. Biermanns Nachdichtungen zeugen von der großen poetischen Kraft auch der deutschen Sprache.


 


„Ob Affenfelsen oder Barrikade, politische Arena oder Salon – die Liebe ist nun mal der Dreh- und Angelpunkt unseres Lebens, bei dem die abgeklärten Lebenskünstler wie auch die aufgeklärten Anfänger munter mitreden. Es geht in Shakespeares Sonetten um Eifersucht und Sehnsüchte, um heillose Begierden, um vertrackte Genüsse, um Leiden und Leidenschaften. Ein unverwüstlicher Stoff – und dennoch extrem verschieden in verschiedenen Zeiten! Auch in den intimsten Sonetten schildert Shakespeare die Liebenden nicht simpel im Bett oder etwa hinterm Busch auf der Wiese. Er ist weder Voyeur noch Exhibitionist. Der Dichter lässt seine Liebenden agieren im großen Welttheater.“ sagt Biermann


 

In der Stadtteilbibliothek Rodenkirchen, Schillingsrotter Straße 38, trägt Wolf Biermann am kommenden Samstag, 4. Juni 2005, um 19.30 Uhr aus seinen bei Kiepenheuer & Witsch erschienenen Shakespeare-Sonetten vor. Der Eintritt kostet zehn Euro. „Literamus“, der Förderverein der Stadtteilbibliothek Rodenkirchen, hat den Abend organisiert.