„Kerzenlichter gegen das Vergessen“ erinnert an alle die, die an AIDS erkrankt sind und die die daran gestorben sind und nicht mehr mitfeiern können. Es ist der Moment an seine Liebsten, an seine Freunde an alle die zu denken, die man vermisst. Es ist aber auch ein Moment der Mahnung und ein Appell an die Verantwortlichkeit jedes Einzelnen. Das machte die Kölner Bürgermeisterin Elfi Scho-Antwerpes in ihrer Rede als Mitglied des Vorstandes der Kölner AIDS-Hilfe deutlich. Die HIV Neuinfektionen nehmen in Köln zu, was nach Ansicht der Kölner AIDS-Hilfe daran liegt, dass sich immer mehr Menschen testen lassen, weil sie wissen, das die Behandlungsmöglichkeiten besser sind, wenn die Krankheit frühzeitig erkannt wird. Aber auch weil Krankheiten wie die Syphilis weiter auf dem Vormarsch ist, die ein entscheidender Schrittmacher für die Ausbreitung von AIDS ist und der Irrglaube herrscht AIDS sei eine chronische oder heilbare Krankheit sei.  Die Behandlungsmöglichkeiten sind keine Heilmittel, sondern müssen lebenslang eingenommen werden, teilweise mit schweren Nebenwirkungen.

In diesem Zusammenhang appellierte Elfi Scho-Antwerpes an die Solidarität aller: „Wir müssen deutlich Position beziehen gegen die Ausgrenzung und Diskriminierung von Menschen mit HIV und Aids. Denn Fälle von Diskriminierung gibt es leider genug: So sollte ein HIV-Positiver in einem Krankenhaus eine gesonderte Toilette benutzen, Kuren können nicht angetreten werden, Zahnärzte weigern sich, zu behandeln. Es gibt Probleme im Berufsleben, wo zum Teil sehr fahrlässig mit der Schweigepflicht umgegangen wird. Da gibt es für mich nur eine klare Ansage: Bei Diskriminierung und Ausgrenzung – Null Toleranz! Wir appellieren an die Eigenverantwortung von jedem Einzelnen und fordern auf zur Solidarität für alle Betroffenen. Ich möchte ein für alle Mal klarstellen: Wir müssen die Krankheit Aids bekämpfen und nicht die davon Betroffenen!“

Auch in diesem Jahr waren die „Kerzenlichter gegen das Vergessen“ ein deutliches Zeichen der Solidarität.

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung