Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen lässt vor dem Haus Nußbaumerstraße 296 und an der Venloer Straße zwischen der Stadtbahn-Haltestelle Wolffsohnstraße und der Westendstraße zwei Bäume fällen. Weil der Götterbaum und die Linde direkt an Gleisen der Kölner Verkehrs-Betriebe stehen, können die Arbeiten nur nachts erfolgen, wenn keine Bahnen fahren. Durch den Motorsägeneinsatz kommt es am frühen Dienstagmorgen, 3.Juni 2008, von 1.50 Uhr bis 4.30 Uhr zu außergewöhnlichem Lärm.

Die beiden Bäume sind nicht mehr standsicher. Das ständige Überfahren der Baumscheibe durch Autos hat die Wurzeln des Götterbaums in der Nußbaumerstraße zerstört. Bei der Linde an der Venloer Straße ist der Kronenansatz morsch, so dass Bruchgefahr besteht. Bei einer weiteren Linde in diesem Bereich muss, um sie zu erhalten, die Krone beschnitten werden.
Das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen hat die Bäume zuvor fachtechnisch be-gutachtet, die Fällungen sind aus Gründen der Verkehrssicherheit nicht zu vermeiden. Für die Lärmbelästigungen während der Arbeiten bittet die Stadt Köln um Verständnis.

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Vortrag: Als in Köln die Marseillaise erklang…
Köln, 30.05.2008, 17.42 > Die französische Besetzung und ihre Hinterlassenschaft: Im Jahr 1794 zogen napoleonische Revolutionstruppen in Köln ein. Die geschichtliche Epoche hatte für die Domstadt Konsequenzen: Der Dom wurde jahrlang unter anderem als Lagerraum genutzt und auf Kölns Straßen und Plätzen die Marseillaise gesungen. Die Hymne, 1792 entstanden und ursprünglich gedacht als Kriegslied für die Rheinarmee, wurde später die Nationalhymne Frankreichs.

In keiner anderen Epoche seiner Geschichte hat Köln größere Veränderungen erlebt wie in der Franzosenzeit von 1794 bis 1814. Das gilt auch für das Kölner Musikleben. Im Zuge der Säkularisierung erlitt die Kirchenmusik schwere Einbußen. Dagegen boten Revolutionsfeste und napoleonische Siegesfeiern die Möglichkeit, auf Straßen und Plätzen öffentlich zu musizieren. Die „lauten“ Instrumente, die Blasinstrumente, wurden damals populär und erlebten eine wahre Blüte.

Diese auch musikalisch revolutionäre Zeit nimmt der Kölner Musikprofessor Arnold Jacobshagen am kommenden Montag, 2. Juni 2008, um 19 Uhr im Rathaus Spanischer Bau, Ratssaal, bei seinem musikalischen Streifzug durch das Köln unter französischer Herrschaft in den Blick. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Vortragsreihe „Wissenschaft im Rathaus“ statt.

Der Professor für Historische Musikwissenschaft an der Hochschule für Musik in Köln lehrt und forscht im Bereich der Oper, der französischen Musik und der Analyse des Musik- und Kulturbetriebs. Er gehört dem Vorstand des Meyerbeer-Instituts (Forschungsinstitut für Musiktheater) und dem Beirat der Enzyklopädie „Musik in Geschichte und Gegenwart“ an.

Der ausgewiesene und international renommierte Experte ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher sowie Forschungsbeiträge in deutscher, englischer, französischer und italienischer Sprache. Vor seiner Berufung an die größte deutsche Musikhochschule im Jahr 2006 lehrte Arnold Jacobshagen an den Universitäten Bayreuth und Wien und wirkte als Wissenschaftler am Forschungsinstitut für Musiktheater Thurnau sowie als Musikdramaturg am Staatstheater Mainz.

In der Reihe „Wissenschaft im Rathaus“ lädt die Kölner Wissenschaftsrunde jeden ersten Montag im Monat zu spannenden und informativen Vorlesungen ins Rathaus ein, die die Kompetenz und Fülle der in Köln angesiedelten Wissenschaft und Forschung wider-spiegeln. Ob Medizin, Kunst, Raumfahrt, Erziehung oder Betriebswirtschaft, für jedes Thema steht eine der renommierten Kölner Wissenschaftseinrichtungen bereit. Die Veranstaltungen sind kostenlos und können ohne Anmeldung besucht werden.

Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.koeln.de/bildung/wissensdurst/artikel/rathaus/Die-Strasse-als-Buehne-Musik-im-franzoesischen-Koeln-4619-56.html.

[nh; Quelle: Stadt Köln]